Hitparade: «Tubel Trophy» verdrängt SVP-Song aus den Top Ten

Aktualisiert

Hitparade«Tubel Trophy» verdrängt SVP-Song aus den Top Ten

Nachdem das Lied von Baby Jail den SVP-Song schon auf iTunes überholt hatte, hat es jetzt auch in der Hitparade die Nase vorn. Mit Platz 6 steigt es sogar besser ein als vor 23 Jahren.

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Die Zürcher Band Baby Jail landete 1992 mit dem Song «Tubel Trophy» einen Hit.

Die Zürcher Band Baby Jail landete 1992 mit dem Song «Tubel Trophy» einen Hit.

Thomas Haldimann
Am 27. September 2015 steht der Song, der sich gegen Ignoranz und Fremdenfeindlichkeit richtet, wieder in den TopTen der Schweizer Charts.

Am 27. September 2015 steht der Song, der sich gegen Ignoranz und Fremdenfeindlichkeit richtet, wieder in den TopTen der Schweizer Charts.

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Damit verweist er den SVP-Song «Welcome to SVP» auf Platz 23.

Damit verweist er den SVP-Song «Welcome to SVP» auf Platz 23.

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23 Jahre nach seinem Erscheinen steht der Song «Tubel Trophy» wieder in den Top Ten der Schweizer Hitparade. Am Sonntag stieg das Lied der Zürcher Band Baby Jail auf Platz sechs ein und verwies damit den SVP-Song «Welcome to SVP» von selbigem auf Platz 23.

Schon 1992 war das Anti-Neonazi-Lied ein Erfolg und damals auf Platz sieben Charts zu finden. Dass es nun erneut zu den Spitzenreitern gehört, hat es der «Aktion Tubel Trophy» zu verdanken, die ein Zeichen gegen Intoleranz und Fremdenhass setzen will.

Erlös für Flüchtlingshilfe

Die Idee dazu stammt vom Basler David Schlatter, der die Aktion aus Deutschland kopierte, wo der Song «Schrei nach Liebe» von den Ärzten, ein Lied gegen Rassismus, innert weniger Tage an die Spitze der Charts stürmte. Die Erlöse der «Aktion Tubel Trophy» kommen der Schweizer Flüchtlingshilfe zugute. Platz sechs reicht Schlatter aber noch nicht: «Ziel ist schon Platz eins.» Je weiter nach vorne man komme, umso besser sei es.

Zuvor hatte das Lied der Band um Boni Koller den SVP-Song bereits in den iTunes-Charts überholt. Dort stand die «Tubel Trophy» am Sonntag auf Platz acht, während «Welcome to SVP» auf Platz 47 zu finden war.

Facts zur Hitparade

Seit dem 1. November 1983 ermittelt das Marktforschungsinstitut GfK Entertainment AG (vormals Media Control AG) die Offizielle Schweizer Hitparade im Auftrag von IFPI Schweiz. Sie wird anhand eines Reglements nach statistischen und marktforscherischen Grundsätzen erstellt. Eine Chartskommission sorgt dafür, dass das Hitparadenreglement korrekt angewendet und an neue Entwicklungen angepasst wird. So werden seit Juli 2014 auch Nutzungsdaten der wichtigsten Streaming-Anbieter (bspw. Deezer, Spotify, Juke oder Simfy) erhoben und der Single-Hitparade beigemischt.

Quelle: Ifpi Schweiz

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