Türken entscheiden über Präsidentenwahl
Die Entscheidung über eine Direktwahl des türkischen Staatspräsidenten fällt in einem Referendum.
Das Verfassungsgericht in Ankara folgte am Donnerstag der Auffassung der islamisch orientierten Regierung von Recep Tayyip Erdogan und lehnte einen Antrag des scheidenden Präsidenten Ahmet Necdet Sezer und der säkularen Opposition ab.
Erdogan reagierte mit der Reform des Wahlrechts auf den Boykott der Präsidentenwahl im Parlament durch die Opposition. Der Regierungskandidat für das höchste Staatsamt, Aussenminister Abdullah Gül, will nun bei einer direkten Wahl antreten. Die dafür erforderliche Verfassungsänderung wurde mit der Mehrheit des Regierungslagers beschlossen.
Am 22. Juli wählen die Türken zunächst ein neues Parlament. Das Referendum über die Direktwahl könnte im Oktober stattfinden. Die siebenjährige Amtszeit Sezers endete bereits am 16. Mai. Er bleibt aber solange Staatsoberhaupt, bis ein Nachfolger gewählt ist. (dapd)