Burgdorf BETV-Publikumsliebling Anna (24) stirbt an ihrer Alkoholsucht
Anna war alkoholkrank und hatte mit 24 bereits eine kaputte Leber. SRF begleitete die junge Frau im Rahmen der Sendung «SRF rec.». Nun ist Anna gestorben.
- von
- Noah Gugler
Darum gehts
In einer Reportage von SRF wurde das Leben mehrerer suchtkranker Menschen in Burgdorf porträtiert – darunter jenes der 24-jährigen Anna.
Sie war suchtkrank und erlitt bereits eine Leberzirrhose.
Nach einem Spitalaufenthalt schien es ihr besser zu gehen, nun ist sie verstorben.
Von klein auf wurde Anna mit dem Thema Sucht konfrontiert, denn bereits ihre Mutter kämpfte mit einer Drogenabhängigkeit. Bereits nach der Geburt musste sich Anna einem Methadonentzug unterziehen, wie «Bärn Today» schreibt. In der zweiteiligen SRF-Reportage von Donat Hofer mit dem Titel «Treffpunkt Garage – Leben am Rand der Gesellschaft» erzählte Anna von ihrem Lebens- und Leidensweg.
«Es ist alles ein bisschen schief gelaufen»
Die Reportage spielt sich meist in einer Burgdorfer Garage ab, wo sich mehrere Menschen zusammenfinden, die ähnliche Schicksalsschläge erlitten haben. Anna brauchte bereits am Morgen einen grossen Becher Vodka-Cola um ihren Alkoholpegel stabil zu haben, sonst zitterte sie am ganzen Körper. Mit 16 Jahren kam sie bereits in Berührung mit Kokain und Heroin.
Als Anna 19 Jahre alt war, habe es alles angefangen schlimm zu werden, wie sie in der Sendung erzählte. Ihr damaliger Freund hatte sich das Leben genommen und eine Woche später war ihre beste Freundin durch eine Überdosis gestorben. «Von da an habe ich angefangen, Vodka zu saufen», sagte Anna in der Reportage.
Zwangspause
Im zweiten Teil der Serie wurde Anna von Reporter Donat Hofer im Spital begleitet. Sie lebe bereits eine Woche ohne Alkohol, ihr ginge es soweit gut, sagte sie. Die Ärzte hätten der an Leberzirrhose leidenden Protagonistin mitgeteilt, dass sie so nicht weitermachen könne. Sie benötige einen längeren Aufenthalt in einer Suchtklinik.
Dennoch entstand bei den Zuschauerinnen und Zuschauern das Gefühl, es gehe bei der 24-Jährigen aufwärts. Kurz nach ihrer Rückkehr ins bernische Burgdorf scheint es für sie aufwärts zu gehen. Sie sagte, nach einem Glas Alkohol fühle sie sich bereits gut und sie habe gar keine Lust mehr zu trinken.
«Traurig, dass sie nun so jung sterben musste»
Dann die schlimme Nachricht: Hofer vermeldete am Montagabend auf Instagram, dass Anna vergangene Woche gestorben ist. In den Kommentaren unter seinem Instagram-Post zu ihrem Tod zeigen die Fans der Protagonistin grosse Anteilnahme, Bestürztheit und Sympathie für die 24-Jährige. «Ich dachte, ich könne in drei Jahren den dritten Teil schauen und sehen, dass sie es geschafft hat», schreibt ein Nutzer. Ein anderer kommentiert: «Traurig, dass sie nun so jung sterben musste».
Eine Freundin von Anna, die sie jedoch nur kannte, weil sie regelmässig mit ihr chattete, sagt: «Sie war eine aufgestellte und liebe junge Frau.» Die beiden hätten Kontakt gehabt, weil ihre Freundin Anna Tipps gegen Hasskommentare habe geben wollen. «Wir wollten uns einmal treffen. Leider kam es nie dazu», sagt sie. «Ihr Tod traf mich wie ein Schlag. Ich wusste ja, dass es nicht gut um sie steht, aber dass es so schnell gehen würde, hätte ich doch nicht gedacht.»
Die beiden hätten regelmässig Kontakt gehabt. «Mir hat es viel bedeutet mich mit ihr auszutauschen. Ich freute mich jedesmal, wenn ein neues Video von ihr kam oder wenn sie mir zurückschrieb, hatte ich echt Freude.» Sie hoffe, Annas bester Freund komme irgendwie zurecht.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Probleme mit Alkohol?
Hier findest du Hilfe:
Blaues Kreuz Schweiz, Beratungsstellen
Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen
Anonyme Alkoholiker, Tel. 0848 848 885
Feel-ok, Informationen für Jugendliche
My Drink Control, Selbsttest
Vergiftungsnotfälle, Tel. 145
Kinderseele Schweiz, Beratung für psychisch belastete Eltern und ihre Angehörigen
Hast du oder hat jemand, den du kennst, ein Problem mit Suchtmitteln?
Hier findest du Hilfe:
Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen
Feel-ok, Informationen für Jugendliche
Infodrog, Information und Substanzwarnungen
Anonyme Alkoholiker, Tel. 0848 848 885
Stopsmoking.ch, Tel. 0848 000 181
Vergiftungsnotfälle, Tel. 145
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