920 Millionen für GrossbankUBS bietet nur 25 Rappen pro Aktie – «blankes Entsetzen» bei CS-Chefs
Am Sonntag unterbreitete die UBS der Credit Suisse ein Angebot, um die Bank für rund 920 Millionen Franken vollständig zu übernehmen. Das «tiefe Angebot» löste bei der CS-Chefetage blankes Entsetzen aus.
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- DPA/ase
Darum gehts
Angesichts der CS-Krise beraten sich die UBS und der Bund derzeit zu einer Übernahme.
Am Sonntag bot die UBS an, die Grossbank die krisengeschüttelte Bank für eine Milliarde Dollar zu kaufen.
Über dieses «tiefe Angebot» ist die Chefetage der CS entsetzt.
Der Bankenkrimi läuft weiter: Die Schweizer Grossbank UBS hat nach einem Medienbericht angeboten, den taumelnden Lokalrivalen Credit Suisse (CS) für bis zu eine Milliarde US-Dollar zu übernehmen. Dazu planten die Schweizer Behörden die Gesetze so zu ändern, dass eine Abstimmung der Aktionäre für die Transaktion umgangen werden könne, berichtete die «Financial Times» (FT) am Sonntag. So solle garantiert werden, dass die Transaktion noch bis Montag abgeschlossen wird.
Bei der Credit Suisse stiess die Offerte einem weiteren Medienbericht zufolge aber auf wenig Gegenliebe. Wie die «Handelszeitung» schreibt, habe das Angebot der UBS, die Credit Suisse für rund 920 Millionen Franken vollständig zu übernehmen, blankes Entsetzen bei den Chefs der Credit Suisse ausgelöst. Die Grossbank hat das Angebot mit Unterstützung ihres Hauptaktionärs, der saudischen Nationalbank, abgelehnt. Es sei ihrer Ansicht nach zu tief und würde den Aktionären schaden, wie «Bloomberg» berichtet.
Aktionäre werden praktisch leer ausgehen
Das Aktiengeschäft zwischen den beiden Banken solle noch am Sonntagabend unterzeichnet werden – und zwar zu einem Bruchteil des Schlusskurses der Credit-Suisse-Aktien vom Freitag, berichtete die «Financial Times» weiter. Die Aktionäre würden damit praktisch leer ausgehen. Am Freitag beendete CS den Handel mit einem Kurs von rund 1.86 Franken.
Zudem habe die UBS darauf bestanden, dass das Geschäft ungültig werde, sollten ihre Kreditausfallspreads, also die Absicherungen gegen einen Zahlungsausfall, um 100 Basispunkte oder mehr steigen. Da die Situation sich schnell verändere, gebe es keine Garantie, dass die Bedingungen unverändert blieben oder dass eine Einigung erzielt werde, heisst es in dem Bericht der «FT» weiter.
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