Image-SchadenUBS droht Pornoproduzent mit Klage
Es geht heiss zu und her in den Schweizer Banken – zumindest wenn man dem Pornofilm «USB – Unsere Schweizer Bank» Glauben schenken will. Die UBS will das nicht tolerieren.
- von
- amc
Der Rechtsvertreter der UBS nennt es eine «untolerierbare, ehrenrührige Assoziation zwischen der UBS und der Pornoszene». Thomas Scheurer nennt es eine «Porno-Parodie mit aktuellem Anlass und Schweizer Bezug». Der Pornofilm «USB – Unsere Schweizer Bank» wird zum Zankapfel zwischen der Grossbank und der Firma Libosan. Nachdem Medien den Film des Geschäftsführers von Libosan und Pornoproduzenten Thomas Scheurer bekannt gemacht haben, droht ihm nun eine Klage der UBS – für den Film über spitze Bänker und geile Sekretärinnen.
Die Grossbank moniert, dass das Logo sowie der Schriftzug auf dem Filmcover die UBS in «unzulässiger und unzumutbarer Weise» in die Nähe der Pornoszene rücke, wie es im Schreiben der UBS-Rechtsvertreter an Libosan heisst. Unterzeichnet Geschäftsführer Scheurer bis Mittwoch 12 Uhr nicht die Unterlassungserklärung, welche ihm die Verwendung des Titels «USB – Unsere Schweizer Bank» und dem Logo aus drei übereinander angeordneten Schlüsseln verbietet, droht ihm eine Klage. Für Scheurer ist das Mumpitz: «Kein normaler Bürger kommt auf die Idee, die UBS produziere einen Porno.» Er argumentiert zudem damit, dass sowohl Logo als auch Schriftzug «stark verfremdet» seien. Entsprechend zuversichtlich gibt er sich für einen allfälligen Rechtsstreit, wie er gegenüber 20 Minuten Online sagt.
«Wir sind sehr zufrieden»
Erfahrung mit Klagen wegen «Namensmissbrauch» hat Scheurer bereits gesammelt. Die Gemeinde Riederalp hat gegen den Pornoproduzenten geklagt und verloren. Auch damals war ihm aber die Aufmerksamkeit der Medien sicher und liess die Kassen klingeln wie im aktuellen Fall. «Der Film hat sich sehr gut verkauft», sagt Scheurer. Wie viele schmutzige Einblicke er in das Bankenwesen der «USB» verkauft habe, will Scheurer nicht sagen. «Wir sind aber sehr zufrieden.»
Ob er tatsächlich die Unterlassungserklärung unterzeichnet, ist noch offen. «Ich werde es mir bis morgen noch überlegen», so Scheurer. Eines scheint aber bereits jetzt sicher: Gewonnen hat Scheurer schon – an Aufmerksamkeit. Die angedrohte Klage der Grossbank ist erneut Wasser auf seinen Mühlen. Wieso sich die Bank zu diesem Schritt entschieden hat und nicht einfach schwieg, war von der Bank nicht zu erfahren. Die UBS wollte lieber keinen Kommentar zu diesem Fall abgeben.