EurokriseÜber Südeuropa kreist der Pleitegeier
In Südeuropa fallen dem Pleitegeier immer mehr Unternehmen zum Opfer. Den höchsten Anstieg der Firmenpleiten musste Portugal verkraften.

In Portugal wurden 2012 laut einer Studie der Finanzauskunftei Creditreform die meisten Insolvenzen gezählt.
In Portugal wurden 2012 laut einer Studie der Finanzauskunft Creditreform die meisten Insolvenzen gezählt - plus 42 Prozent. Aber auch in Spanien (32 Prozent) und in Italien (13,5 Prozent) sei die Zahl der Unternehmensinsolvenzen weiter ungebremst gestiegen, teilte die Wirtschaftsauskunft am Montag in Neuss mit.
Kein Grund zur Entwarnung
Innerhalb von fünf Jahren hätten sich damit die Firmenzusammenbrüche in Italien auf 12'300 Fälle im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt, in Portugal auf 8600 Fälle mehr als verdoppelt und in Spanien auf 7800 Fälle verdreifacht.
Ein geringes Eigenkapital der Firmen, eine schlechte Zahlungsmoral von Kunden und Schwierigkeiten bei Kreditfinanzierungen werden als Gründe gesehen. Hinzu kämen staatliche Sparprogramme. Zwar weise die Statistik für Griechenland einen Firmenpleitenrückgang um fast sieben Prozent auf. Grund zur Entwarnung sei das aber nicht.
Bruchteil der Liquidationen
In Griechenland und in Spanien gebe die Insolvenzstatistik nur einen Bruchteil der Liquidationen wieder. Darin seien zahlreiche Firmenlöschungen und Betriebsstilllegungen nicht enthalten. Die Firmenpleiten nahmen 2012 in Deutschland (minus 4,6 Prozent), Frankreich (minus 2,4), Grossbritannien (minus 3,9) und Norwegen (minus 12,4) deutlich ab. (sda)