Haitis Botschafter: «Überall, wo es Afrikaner gibt, ist es besch***»

Aktualisiert

Haitis Botschafter«Überall, wo es Afrikaner gibt, ist es besch***»

Nach dem US-Prediger Pat Robertson hat nun auch der haitianische Botschafter in Brasilien die Schuld an der Erdbeben-Katastrophe in seiner Heimat auf «wildes Treiben mit Voodoo» geschoben. Der Diplomat löste damit in Brasilien eine Welle der Entrüstung aus.

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Locker und entspannt erzählt der haitianische Diplomat George Samuel Antoine einem Reporter des brasilianischen Senders «SBT», dass das furchtbare Beben vom Dienstag wegen des Voodoo-Treibens in seinem Land passiert sei. Dass dabei die Kamera lief, war Antoine nicht bewusst.

«Ich weiss nicht, was es ist», sagte Antoine weiter, «aber der Afrikaner selbst ist verflucht. Überall, wo es Afrikaner gibt, ist es besch***.» Das Erdbeben an sich habe für ihn Positives gebracht, verriet er weiter. Seine Tätigkeit in Brasilien werde damit bekannter: «Das Unglück dort ist ein Segen für uns hier.»

Der Diplomat hat etwa 100 Verwandte in Haiti, von denen er bis dato nichts gehört hat. Als das Interview begann und er wusste, dass er gefilmt wird, sagte Antoine, er sei «deprimiert» über das schreckliche Ereignis. Er könne seine Nerven nur mit Hilfe eines Rosenkranzes beruhigen.

Brasilien ist empört

Nachdem das vollständige Videomaterial am Donnerstag in den Nachrichten veröffentlicht wurde, war der Botschafter gezwungen, zu seinen Aussagen Stellung zu nehmen. Am Freitag erklärte er vor Journalisten, dass sein Portugiesisch nicht so gut sei und dass er noch oft Fehler mache. Antoine, der seit 1975 in Brasilien wohnt, behauptet die Sprache nie richtig gelernt zu haben. In einer offiziellen Pressemitteilung entschuldigte er sich später dann doch noch für seine Bemerkungen. Er sei falsch interpretiert worden.

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