In Keller gefundenÜberlebt dieser junge Luchs in der Natur?
In Malters wurde im Herbst ein Jungluchs gefunden. Nun ist er wieder in der Freiheit. Ob er überleben wird, ist unklar. Für die Population wäre das wichtig.
- von
- gwa
Südlich von Malters hat die Wildhut des Kantons Luzern kürzlich einen jungen Luchs ausgewildert. «Das gesunde und vitale Männchen trägt ein Senderhalsband. Damit kann im Idealfall während zwei Jahren das Verhalten des Tiers nach der Auswilderung überwacht werden», heisst es in einer Mitteilung der Dienststelle Landwirtschaft und Wald vom Freitag.
Noch kein grösseres Tier gerissen
Derzeit zeige das Tier ein normales Verhaltensmuster und erkunde seine neue Umgebung. «Eine Wiederauswilderung birgt jedoch verschiedene Gefahren, beispielsweise durch andere territoriale Luchse, fehlenden Jagderfolg oder den Strassen- und Bahnverkehr», heisst es.
Gemäss Senderdaten ist dem Luchs seit seiner Freilassung offenbar noch kein Riss eines grösseren Tieres gelungen. Erfolgreich ist die Auswilderung erst, wenn der Luchs überlebt und sich fortpflanzt. Ob das gelingen wird, ist noch unklar.
Luchs in Waschküche eingefangen
Gefangen hatte man das Jungtier im Herbst 2018 in einem Gebäude in Malters. «Es war Tage zuvor mehrmals gesichtet worden und vor dem Einfang in der Waschküche eines Hauses untergekrochen.» Im Tierpark Goldau wurde der Luchs zwischenzeitlich versorgt. Die Behörden sind zuversichtlich: «Der Jungluchs ist jetzt in einem Alter, in dem er auch unter normalen Umständen selbstständig in der Wildbahn überleben müsste.»
Der Luchs ist übrigens nicht aus hiesigem Gebiet: «Eines der Eltern- oder Grosselterntiere stammt aus dem Jura», so die Mitteilung. Eine Neuheit in der Region: «Das Jungtier von Malters ist der erste sichere Nachweis, dass ein Tier aus dem Jura seine Erbanlagen in die Alpenpopulation einbringen konnte.» Deshalb sei die Auswilderung wildtierbiologisch besonders wichtig.