Überraschungsbesuch von Rice im Irak
US-Aussenministerin Condoleezza Rice hat am Freitag überraschend den Irak besucht. Es ist der Auftakt einer Nahost-Reise von Rice, die durch die Anschläge in Jordanien zusätzlich Wichtigkeit erlangt.
In einem persönlichen Appell rief sie die sunnitische Minderheit zur Teilnahme am politischen Leben und der Parlamentswahl in fünf Wochen auf. Die Sunniten sollten ihre Meinung bei der Abstimmung zum Ausdruck bringen. Unterschiede könnten in einer Demokratie eher eine Stärke als ein Hindernis sein, sagte Rice nach einem Treffen mit Ministerpräsident Ibrahim al Dschaafari in Bagdad.
Zuvor hatte sie die nordirakische Stadt Mossul besucht. Dort rief sie dazu auf, die Trennlinien der Konfession zu überwinden. «Wenn der Irak nicht erfolgreich ist und ein Ort der Verzweiflung wird, wären auch Generationen von Amerikanern zur Angst verdammt sein», sagte Rice. «Unsere Schicksale und unsere Zukunft sind miteinander verbunden.»
Es war der zweite Besuch der Ministerin seit ihrer Amtsübernahme. Auf dem Weg in die Region verurteilte sie die Bombenanschläge in Jordanien und kündigte an, möglicherweise nach Amman zu fliegen, um den Menschen dort die Unterstützung der USA zu versichern. Die Proteste in Jordanien zeigten, dass die Botschaft der Terroristen nicht ankommen. «Die Leute haben genug von den Terroristen», erklärte Rice. Sie wird in den kommenden Tagen ausserdem Bahrain, Saudi-Arabien, Israel und das Westjordanland besuchen.
(dapd)