Überschwemmungen in Asien: Millionen sind obdachlos
Die Überschwemmungen in Südasien haben dramatische Ausmasse angenommen. Helfer in Indien, Bangladesch und Nepal versuchten am Donnerstag, rund 20 Millionen Betroffene mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen.
Allein im indischen Bundesstaat Assam mussten nach Behördenangaben bislang 5,5 Millionen Menschen ihre Häuser verlassen, im Bundesstaat Bihar rund sieben Millionen und in Uttar Pradesh 1,5 Millionen. In Bihar seien 3000 Dörfer überschwemmt.
Dort sei allein im Juli so viel Regen gefallen wie normalerweise in einer ganzen Monsun-Saison. Seit dem Beginn des Monsunregens Mitte Juni kamen in Südasien mehr als 1100 Menschen ums Leben, davon die meisten in Indien.
In Nepal starben nach Regierungsangaben 84 Menschen durch Überschwemmungen und Erdrutsche. Hunderttausende Menschen wurden in dem Himalaja-Staat obdachlos.
Zwei Drittel der Bezirke Nepals waren von den Überschwemmungen betroffen. In Bangladesch mussten 5,6 Millionen Menschen ihre Häuser verlassen, davon wurden lediglich 160'000 in Notunterkünften untergebracht. 54 Menschen kamen in Bangladesch seit Beginn des Monsuns ums Leben.
Grossbritannien stockte seine Nothilfe um 2,5 Millionen Dollar auf, wie das Entwicklungshilfeministerium am Donnerstag in London mitteilte. Die Vereinten Nationen starteten Noteinsätze, um den hunderttausenden Obdachlosen in Nepal zu helfen.
Die deutsche Diakonie Katastrophenhilfe rief dringend zu Spenden für die Überschwemmungsopfer in Indien und Nepal auf. Die Organisation unterstütze über das kirchliche Bündnis ACT International eine Partnerorganisation vor Ort, die in Indien bereits mit der Verteilung von Lebensmitteln begonnen habe, teilte die Diakonie Katastrophenhilfe in Stuttgart mit.
Ausserdem würden Plastikplanen für Notunterkünfte, Wolldecken, Kleidung und Baumaterialien für den Wiederaufbau der Häuser an 10'000 Familien verteilt.
(sda)