Energiekrise: Weihnachtsbeleuchtung trotz 160 Prozent Strompreiszuschlag

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Wängi TGÜppige Weihnachtsbeleuchtung trotz Strompreisaufschlag von 160 Prozent

Die Strompreise sind so hoch wie noch nie und steigen weiter an. Dennoch: In Wängi verzichtet man für eine stimmige Weihnachtszeit auf das geringe Energiepotenzial. 

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Ein News-Scout findet die Weihnachtsbeleuchtungen in Wängi TG nicht fair. 

Ein News-Scout findet die Weihnachtsbeleuchtungen in Wängi TG nicht fair. 

20min/ News-Scout
In einem Schreiben bestätigen die Technischen Betriebe Wängi, dass der Strompreis im kommenden Jahr um 160 Prozent steigt. 

In einem Schreiben bestätigen die Technischen Betriebe Wängi, dass der Strompreis im kommenden Jahr um 160 Prozent steigt. 

Screenshot waengi.ch/Technische Betriebe Wängi

Darum gehts

  • Die Strompreise in Wängi TG steigen im Jahr 2023 um 160 Prozent.

  • Ein Bewohner hat deshalb kein Verständnis für die aktuelle Weihnachtsbeleuchtung.

  • Die Gemeinde hat entschieden, dass eine stimmige Weihnachtszeit dem geringen Energiesparpotenzial vorgezogen wird. 

Die Strompreise steigen bekanntlich bald massiv. Ein Anwohner (39) aus Wängi TG bekam im Herbst ein Schreiben nach Hause, worin zu lesen ist, dass ab Januar die Strompreise in seiner Gemeinde aufgrund der aktuellen Lage um 160 Prozent steigen. «Ich finde es nicht fair, dass trotz der Massnahmen jetzt überall die Weihnachtsbeleuchtungen hängen», sagt der 39-Jährige. 

Bis jetzt habe der 39-Jährige auch selbst zu Weihnachten seine Wohnung mit Beleuchtungen dekoriert. «Ich finde es eigentlich überhaupt nichts Schlechtes. Im Gegenteil, ich finde es toll, aber doch nicht, wenn man von der Bevölkerung verlangt, Strom zu sparen», sagt er. Als er auf den ganzen Hauptstrassen die Beleuchtungen gesehen hat, zeigte er kein Verständnis dafür. «Wofür heize ich mein Zuhause nur auf 20 Grad, wenn draussen überall die Lichter brennen?», fragt sich der 39-Jährige. 

Stimmige Weihnachtszeit über Energiesparpotenzial

Der Gemeinderat in Wängi TG hat sich ganz bewusst für eine Weihnachtsbeleuchtung entschieden. Begründet werde dies unter anderem auch mit der Umstellung eines grossen Teils der Beleuchtung auf LED, was weniger Energie verbraucht. «Das geringe Energiesparpotenzial wurde dabei gegen das Bedürfnis der Bevölkerung nach einer stimmigen Weihnachtszeit abgewogen», sagt Michael Lehmann, Gemeindeschreiber von Wängi TG. 

Über alle Verbrauchskategorien steigen die Strompreise 2023 um etwa 70 Prozent. Für einen durchschnittlichen Haushalt (Kategorie H4) mit einem Verbrauch von 4500 kWh bedeute dies einen Mehrpreis von 40 Franken pro Monat, heisst es in einer Medienmitteilung der Technischen Betriebe Wängi. 

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