Ukraine-KriegPutin umgarnt Kim – darum dürfte China das gar nicht passen
Der nordkoreanische Diktator hat dem russischen Präsidenten während ihres Treffens in Russland «uneingeschränkte Unterstützung» zugesichert – das dürfte dem Verbündeten China gar nicht passen.
Darum gehts
Kim Jong-un hat Wladimir Putin seine «bedingungslose Unterstützung» zugesichert.
Die beiden Staatschefs trafen sich zu Gesprächen in Wladiwostock.
Die engere Partnerschaft dürfte dem gemeinsamen Unterstützer China sauer aufstossen.
Bei seinem vielbeachteten Besuch in Russland hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un Moskau die uneingeschränkte Unterstützung seines Landes zugesichert. Nordkorea werde «immer an der Seite Russlands stehen», sagte Kim am Mittwoch bei seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin laut einem Bericht des russischen Fernsehens. Der Kremlchef seinerseits kündigte eine verstärkte Zusammenarbeit beider Länder an – und zog dabei auch «Möglichkeiten» einer militärischen Zusammenarbeit in Betracht.
Das sagt Kim zum russischen Angriffskrieg
Sein Treffen mit Putin im Fernen Osten Russlands werde «als Sprungbrett dienen, um die bilateralen Beziehungen auf ein neues hohes Niveau zu heben», sagte Kim zum Auftakt der Gespräche. Bei seinem Besuch bekräftige er zudem die bereits früher geäusserte «volle und bedingungslose Unterstützung» seines Landes «für alle von der russischen Regierung ergriffenen Massnahmen».
So könnte Nordkorea profitieren
Putin und Kim trafen sich auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands. Die Ortswahl galt angesichts Nordkoreas gescheiterter Versuche zum Start eines eigenen Spionagesatelliten ins All als symbolträchtig. Es war Kims zweiter Besuch in Russland und seine erste Auslandsreise nach der Corona-Pandemie.
Diese Waffen will Russland von Kim
Nach Einschätzungen aus Washington könnten die in Wostotschny geführten Gespräche zu Waffenlieferungen Nordkoreas an Russland führen. Russland habe es auf Nordkoreas Artilleriegeschosse abgesehen, sagte An Chan-il, Direktor des Internationalen Instituts für Nordkorea-Studien. Sollten nordkoreanische Mehrfachraketenwerfer und andere Artilleriegeschosse in grossen Mengen an Russland geliefert werden, könnte dies nach seiner Einschätzung «einen erheblichen Einfluss auf den Krieg in der Ukraine haben».
Diese Konsequenzen könnten folgen
Der nordkoreanische Machthaber zeigte derweil gegenüber Putin Interesse an Raketentechnologie, die dem Land dabei helfen könnte, einen Spionagesatelliten ins All zu bringen. Eine militärische Zusammenarbeit zwischen Moskau und Pyongyang scheint immer wahrscheinlicher, während die USA bereits angedroht haben, dass das Land von Kim Jong-un «einen hohen Preis zahlen» werde, falls es zu Waffenlieferungen an Russland kommen sollte.
Darum ist der Deal China ein Dorn im Auge
Die engere Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea wird auch vom gemeinsamen Partner China kritisch beäugt. Die Regierung von Xi Jinping fürchtet, dass das Bündnis zwischen Moskau und Pyongyang Pekings Einfluss über die beiden Länder schwächen könnte: Denn wenn Russland im Gegenzug für Waffen Nahrungsmittel, Geld oder Energieträger nach Nordkorea liefert, könnte dies direkt dem Atomwaffenprogramm des Landes zugutekommen.
Denn im Gegensatz zur streng überwachten demilitarisierten Zone an der Grenze zu Südkorea fliessen seit Jahrzehnten viele Güter über die chinesisch-nordkoreanische Grenze. Angesichts der zugesicherten Unterstützung Nordkoreas fürchtet China nun, dass das Land von Kim Jong-un dank russischer Hilfsgüter und Know-how des Landes, das 1961 die stärkste thermonukleare Bombe aller Zeiten getestet hat, weniger auf die Hilfe und das Wissen aus Peking angewiesen ist.
So geht es jetzt weiter
Während seines Besuchs in Russland hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Gegenbesuch in sein Land eingeladen. Kim habe die Einladung am Ende eines Empfangs am Mittwoch auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands ausgesprochen und Präsident Putin habe sie «mit Freude angenommen», berichteten Nordkoreas Staatsmedien am Donnerstag. Nach der Verabschiedung sei Kim zu seinem nächsten Ziel aufgebrochen. Details wurden nicht genannt. Putins letzter Besuch in Nordkorea war im Juni 2000.
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