Ukraine-Krieg: Russland will mehr für Verteidigung ausgeben

Ukraine-KriegRussland will Verteidigungsausgaben auf 106 Milliarden Euro steigern

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht in der Ukraine Krieg. Hier findest du die neusten Entwicklungen.

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26. September Jede Flagge ein toter, ukrainischer Soldat. Eine Frau durchschreitet die Gedenkstätte auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew.

26. September Jede Flagge ein toter, ukrainischer Soldat. Eine Frau durchschreitet die Gedenkstätte auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew.

REUTERS/Gleb Garanich
25. September In der Nacht wurde Odessa massiv von russischen Rakete angegriffen. Der Ukrainian Emergency Service veröffentlicht das Vorher-Nachher-Bild des «Hotel Odessa».

25. September In der Nacht wurde Odessa massiv von russischen Rakete angegriffen. Der Ukrainian Emergency Service veröffentlicht das Vorher-Nachher-Bild des «Hotel Odessa».

UKRAINIAN EMERGENCY SERVICE / AFP
20. September Ein ukrainischer Soldat bewacht die Grenzanlagen an der Grenze zu Belarus.

20. September Ein ukrainischer Soldat bewacht die Grenzanlagen an der Grenze zu Belarus.

REUTERS/Gleb Garanich

Neuste Artikel und Videos zum Ukraine-Krieg:

Kurze Zusammenfassung der vergangenen Ereignisse:

  • Seit dem 24. Februar 2022 führt die russische Armee einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

  • Im Juni 2023 startete eine lang erwartete ukrainische Gegenoffensive, die bisher aber keine massiven Geländegewinne verzeichnen konnte.

  • Am 20. August erhielt die Ukraine die lang ersehnte Zusage für die Lieferung von F-16-Kampfjets.

Die Situation an der Front

Deine Meinung

Donnerstag, 28.09.2023
13:00

Verteidigungsausgaben

Russland will seine Verteidigungsausgaben im kommenden Jahr um fast 70 Prozent erhöhen. Die Mittel für das Militär sollen im Jahresvergleich um mehr als 68 Prozent auf fast 10,8 Billionen Rubel (rund 106 Milliarden Euro) steigen, wie das Finanzministerium in Moskau am Donnerstag mitteilte. Sie würden damit rund sechs Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts ausmachen.

Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP werden die russischen Verteidigungsausgaben im Jahr 2024 etwa dreimal so hoch sein wie die Ausgaben für Bildung, Umweltschutz und Gesundheit zusammen. (AFP)

07:28

Abschuss von mehr als 30 russischen Drohnen

Die ukrainische Armee hat in der Nacht zu Donnerstag nach eigenen Angaben mehr als 30 russische Drohnen abgeschossen. Russland habe insbesondere den Süden des Landes mit einer «massiven» Angriffswelle überzogen, schrieb Armeesprecherin Natalia Gumenjuk im Onlinedienst Telegram. Die Luftabwehr habe zahlreiche Drohnen in den Regionen Odessa und Mykolajiw zerstört. Zudem habe Russland Ziele Zentrum des Landes mit Drohnen attackiert.

«Die Folgen des Angriffs werden jetzt geklärt, denn es handelte sich tatsächlich um einen massiven Angriff», erklärte Gumenjuk. «Die Luftabwehr war aber sehr effektiv.» (AFP)

02:30

Sergej Lawrow – Moskau bleibt bereit für Gespräche über Ukraine

Russland ist nach Aussagen von Aussenminister Sergej Lawrow weiterhin unter bestimmten Bedingungen bereit, Abkommen über die Ukraine abzuschliessen. «Unsere Position bleibt dieselbe: Wir sind bereit, Abkommen zu treffen, vorausgesetzt, dass die aktuelle Situation vor Ort berücksichtigt wird», zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass Lawrow in einem am frühen Donnerstagmorgen veröffentlichten Interview.

Darüber hinaus müssten die Sicherheitsinteressen Russlands beachtet werden, darunter die Notwendigkeit, «die Schaffung eines feindlichen Nazi-Regimes in der Nähe der russischen Grenzen zu verhindern».

Russland ist nach Aussagen von Aussenminister Sergej Lawrow weiterhin unter bestimmten Bedingungen bereit, Abkommen über die Ukraine abzuschliessen.

Russland ist nach Aussagen von Aussenminister Sergej Lawrow weiterhin unter bestimmten Bedingungen bereit, Abkommen über die Ukraine abzuschliessen.

IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA

Lawrow hatte laut Tass bereits gesagt, je länger Kiew Gespräche mit Moskau verzögere, desto schwieriger werde eine Einigung. Moskau besteht vor möglichen Verhandlungen unter anderem darauf, dass die Ukraine auf ihre von russischen Truppen besetzten Gebiete verzichtet. Das lehnt die Ukraine entschieden ab.

Am Dienstag hatte der frühere ukrainische Box-Weltmeister Wladimir Klitschko gesagt, er sehe derzeit keinerlei Chancen, mit Russland über Frieden zu verhandeln. «Verhandlungen mit wem, mit Russland, mit (dem russischen Präsidenten Wladimir) Putin, Lawrow, mit wem?», hatte der 47-Jährige in der ZDF-Sendung von Markus Lanz eine entsprechende Frage beantwortet. (DPA)

Mittwoch, 27.09.2023
14:10

Wagner-Söldner kämpfen wieder in der Ukraine

Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner sind nach Angaben aus Kiew wieder im Osten der Ukraine aktiv. Es handle sich um Wagner-Männer, die zuvor auf dem Gebiet von Belarus stationiert gewesen seien, sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost des ukrainischen Militärs, Ilja Jewlasch, am Mittwoch gegenüber Medien in Kiew. Während ein Teil der Söldner nach Afrika gegangen sei, hätten andere neue Verträge mit Russlands Verteidigungsministerium geschlossen und nähmen wieder an Kampfhandlungen teil.

Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sind von den etwa 6000 nach Belarus gegangenen Söldnern nur noch etwa 500 in der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik. Die nun auf das Schlachtfeld in der Ukraine zurückgekehrten Männer stellten aber keine grössere Bedrohung dar, heisst es aus Kiew. (DPA)

01:14

«Keine Chance für Friedensgespräche mit Russland»

Der frühere ukrainische Box-Weltmeister Wladimir Klitschko sieht derzeit keinerlei Chancen, mit Russland über Frieden zu verhandeln. «Verhandlungen mit wem, mit Russland, mit Putin, Lawrow, mit wem?», beantwortete der 47-Jährige am Dienstag in der ZDF-Sendung von Markus Lanz eine entsprechende Frage.

Der Bruder von Kiews Bürgermeister Witali Klitschko fügte hinzu: «Das sind Lügner, die haben die Welt belogen Jahrzehnte mit ihrer Propaganda.» Klitschko fragte weiter, worüber man mit Lügnern verhandeln sollte und antwortete selbst: «Dass wir vertuschen, vergessen: Vergewaltigung, Tötung, Folter, zerstörtes Leben.» Wenn man in Verhandlungen gehe, dann nicht aus einer Position der Schwäche.

Wladimir Klitschko bei der Vorstellung seines Buches «Gestohlene Leben: Die verschleppten Kinder der Ukraine» in Köln. (Archivbild)

Wladimir Klitschko bei der Vorstellung seines Buches «Gestohlene Leben: Die verschleppten Kinder der Ukraine» in Köln. (Archivbild)

IMAGO/Political-Moments

Am 24. Februar 2022 waren russische Truppen in das Nachbarland einmarschiert. Seitdem setzt sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg zur Wehr.

Sorgen über Kriegsmüdigkeit

Wladimir Klitschko sagte, er mache sich Sorgen, dass die Menschen in Deutschland und weiteren Ländern kriegsmüde werden könnten. «Die Preise sind höher geworden, das Leben ist teurer geworden, das Leben in Europa hat sich verändert», sagte Klitschko. Trotzdem hätten die meisten Menschen nach wir vor Verständnis und unterstützten die Ukrainer. «Im Sport so wie im Krieg, Ausdauer schlägt alles.» Auch wenn alles sehr langsam und mühsam vorangehe.

Es sei klar geworden, dass Wladimir Putins Russland sich an diesem Krieg «verschlucken» sollte – mit den Konsequenzen, dass der Krieg aufhöre und so etwas nicht wieder passiere. «Das Böse hat kein Ende, wenn wir das Ende nicht dem Bösen geben.» (DPA/sys)

Dienstag, 26.09.2023
13:24

Moskau veröffentlicht Foto von angeblich getötetem Schwarzmeerflotten-Kommandanten

Einen Tag, nachdem die Ukraine die angebliche Tötung des Befehlshabers der russischen Schwarzmeerflotte gemeldet hat, hat Moskau Bilder von Admiral Viktor Sokolow bei einer Videokonferenz verbreitet. Die am Dienstag vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Bilder zeigen Sokolow in Militäruniform, wie er an einer von Verteidigungsminister Sergej Schoigu geleiteten Videokonferenz teilnimmt. Laut Ministerium fand die Konferenz am Dienstag statt.

Bei einer Konferenz des russischen Verteidigungsministeriums sorgte das Foto von Viktor Sokolow für Aufsehen.

Bei einer Konferenz des russischen Verteidigungsministeriums sorgte das Foto von Viktor Sokolow für Aufsehen.

Screeshot/Ria Novosti

Ob die Aufnahmen, die Sokolow auf einem Stuhl sitzend zeigen, aber tatsächlich aktuell sind, kann nicht bestätigt werden. im Video bewegt sich der Admiral kein bisschen. Auch in diversen russischen Telegramkanälen weisen User darauf hin, dass die Aufnahmen schon alt sein könnten und kein Beweis dafür seien, dass Sokolow noch lebe.

Ob der Schwarzmeerflotten-Kommandant tatsächlich noch lebt, wird auch in russischen Telegramkanälen spekuliert.

Ob der Schwarzmeerflotten-Kommandant tatsächlich noch lebt, wird auch in russischen Telegramkanälen spekuliert.

Screeshot/Ria Novosti

Die Ukraine hatte am Montag erklärt, Sokolow sei am Freitag gemeinsam mit 33 weiteren russischen Offizieren bei einem Raketenangriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim-Halbinsel getötet worden. (AFP)

12:28

Elon Musks X laut der EU grösste Quelle von russischer Desinformation

Der Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) ist laut der Europäischen Union die Plattform schlechthin, was russische Desinformation angeht. Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Vera Jourova, hat die US-Techgiganten aufgefordert, ihre Bemühungen zur Bekämpfung des russischen «Ideenkriegs» zu verstärken, wie «Bloomberg» berichtet.

Nirgends wird so viel russische Desinformation betrieben wie auf Musks X (ehemals Twitter).

Nirgends wird so viel russische Desinformation betrieben wie auf Musks X (ehemals Twitter).

REUTERS

Ein Untersuch hätte gezeigt, dass X (ehemals Twitter) die Plattform mit dem grössten Anteil an Desinformation sei. Zudem sei festgestellt worden, dass Nutzer, die böswillig Desinformation verbreiten, deutlich mehr Followerinnen und Follower haben als ihre Gegenspieler, die keine Desinformation verbreiten – und das, obwohl die Falschnachrichten streuenden Accounts oft erst später ein Profil eröffnet haben.

Laut Jourova hätten die Desinformationskampagnen sowohl auf Russen als auch auf Europäer grosse Auswirkungen. Einige Tech-Giganten wie Google und Meta haben Massnahmen zur Bekämpfung der russischen Einflussnahme ergriffen und haben im Gegensatz zu X (ehemals Twitter) zugestimmt, mit der EU einen freiwilligen Verhaltenskodex auszuarbeiten.

Ursprünglich beteiligte sich auch Twitter daran, zog sich Ende Mai 2023 nach der Übernahme durch Musk aus dem Deal zurück. Die Konkurrenten Meta und Google haben derweil schon konkrete Massnahmen getroffen: So kooperiert der Konzern von Mark Zuckerberg für Faktenchecks nun mit Firmen in 22 verschiedenen Sprachen, während Google laut eigenen Angaben über 400 Youtube-Kanäle, über die russische Desinformation erfolgte, gesperrt hat.

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission warnte zudem, dass die Slowakei angesichts der bevorstehenden Wahlen besonders anfällig für russische Desinformationen sei und dass Facebook und Google auf Druck der EU ihre Bemühungen zur Bekämpfung von Fälschungen verstärkt hätten

Elon Musk hat im Ukraine-Krieg eine kontroverse Rolle. Immer wieder inszeniert er sich als Vermittler, arbeitet dabei aber vor allem mit der russischen Seite.

Elon Musk hat im Ukraine-Krieg eine kontroverse Rolle. Immer wieder inszeniert er sich als Vermittler, arbeitet dabei aber vor allem mit der russischen Seite.

REUTERS

Nachdem der Multimilliardär die Plattform gekauft hatte, erfolgte beim Personal allgemein und insbesondere im Moderations-Bereich ein Stellen-Kahlschlag. Seitdem wird die Plattform zunehmend mit Falschinformationen geflutet. Immer wieder müssen Nutzer von X deshalb selbst Kontext hinzufügen, um vor Desinformation zu warnen – auch unter den Tweets des selbsternannten Verfechters der freien Meinungsäusserung.

Diese hört aber scheinbar dort auf, wo es für Musk selbst unangenehm werden kann, wie in der Vergangenheit verschiedene Beispiele gezeigt haben. So prangerte die Anti Defamation League etwa an, dass Musk einigen Rechtsextremen eine grosse Plattform gab, indem er mit ihnen auf X interagierte. Musk drohte der Organisation daraufhin mit einer Klage und hetzte seine Follower gegen sie auf. (bho)

09:53

Schwarzmeerflotte durch Angriffe beschädigt, aber «einsatzfähig»

Russlands Schwarzmeerflotte ist nach britischer Einschätzung trotz der jüngsten Angriffe weiterhin einsatzbereit. Die Ukraine hatte die Flotte in den vergangenen Wochen mehrfach attackiert, darunter deren Hauptquartier in der Hafenstadt Sewastopol auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim. «Diese Angriffe haben mehr Schäden angerichtet und waren koordinierter als bisher im Krieg», schrieb das britische Verteidigungsministerium am Dienstag in seinem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X. Der physische Schaden sei mit ziemlicher Gewissheit gross, aber örtlich begrenzt.

Beim Angriff vom Freitag wurde das Hauptquartier getroffen, nachdem Attacken in den Tagen zuvor bereits schwere Schäden an einem U-Boot und mehreren Schiffen angerichtet hatte.

Beim Angriff vom Freitag wurde das Hauptquartier getroffen, nachdem Attacken in den Tagen zuvor bereits schwere Schäden an einem U-Boot und mehreren Schiffen angerichtet hatte.

AFP

«Die Flotte bleibt mit ziemlicher Sicherheit weiterhin in der Lage, ihre Kernaufgaben im Krieg – Angriffe mit Marschflugkörpern und örtliche Sicherheitspatrouillen – zu erfüllen», schrieb das Ministerium. Die Briten halten es aber für möglich, dass die Flotte nun weniger Kapazitäten hat, um weitergehende Patrouillen fortzusetzen und die Blockade ukrainischer Häfen aufrechtzuerhalten, eigene Anlagen im Hafen zu verteidigen und routinemässige Wartungsarbeiten durchzuführen.

Er soll beim Angriff getötet worden sein: Viktor Sokolow, der Kommandant der in Sewastopol stationierten Schwarzmeerflotte.

Er soll beim Angriff getötet worden sein: Viktor Sokolow, der Kommandant der in Sewastopol stationierten Schwarzmeerflotte.

Reuters

Bei dem Angriff auf das Hauptquartier der Flotte am Freitag wurde nach ukrainischen Angaben neben zahlreichen Offizieren auch der Kommandeur getötet. Der Schweizer Militärökonom Marcus Keupp sprach von einem «kompletten Desaster» für Russland: Der Kreml sei der Verteidigung der Krim logistisch offensichtlich nicht gewachsen und könne die Position auf der Halbinsel wohl nicht halten, wenn die koordinierten Angriffe der Ukraine weitergehen. (DPA/bho)

02:15

Russland meldet Abschuss von Rakete über der Halbinsel Krim

Russland hat eigenen Angaben zufolge einen Luftangriff auf die Halbinsel Krim abgewehrt. «Unser Militär wehrt einen Raketenangriff ab. Ersten Erkenntnissen zufolge hat die Luftverteidigung eine Rakete in der Nähe des Flugplatzes Belbek abgeschossen», teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur des Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Montag im Onlinedienst Telegram mit.

Raswoschajew hatte gegen 21 Uhr über Telegram erklärt, die Behörden hätten für die Region den Luftalarm ausgerufen. Rund eine Stunde später erklärte er ihn wieder für beendet.

Gouverneur Michail Raswoschajew und Putin im März 2023 (Archivbild).

Gouverneur Michail Raswoschajew und Putin im März 2023 (Archivbild).

IMAGO/SNA

Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden auch in der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine mehr als sieben ukrainische Drohnen durch die russische Luftabwehr zerstört. Der dortige Regionalgouverneur, Wjatscheslaw Gladkow, teilte mit, es habe ersten Erkenntnissen zufolge keine Schäden gegeben.

In den vergangenen Monaten haben ukrainische Angriffe auf russisches Staatsgebiet und die 2014 durch Russland annektierte Krim zugenommen. (AFP)

01:59

Erneute Drohnenangriffe im Grenzgebiet Kursk

Die russische Luftabwehr hat offiziellen Angaben zufolge am späten Montagabend insgesamt vier ukrainische Drohnenangriffe über dem Gebiet Kursk nahe der ukrainischen Grenze abgewehrt. Zwei Drohnen seien gegen 22.30 Uhr Ortszeit zerstört worden, zwei weitere etwa eine halbe Stunde später, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht zum Dienstag bei Telegram mit. Das Ministerium sprach von vereitelten Terroranschlägen. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

Bereits am Sonntag war die Gebietshauptstadt Kursk mit Drohnen angegriffen worden. Eine soll das Gebäude des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB getroffen haben, eine zweite eine Ölraffinerie, wie Medien in Kiew unter Berufung auf den ukrainischen Militärgeheimdienst meldeten. Das Gebiet Kursk teilte offiziell mit, eine Drohne habe geringen Schaden am Dach eines Verwaltungsgebäudes angerichtet. (DPA)

Montag, 25.09.2023
21:34

Orban bezeichnet Schwedens Nato-Beitritt als «nicht dringend»

Im Ringen um einen Nato-Beitritt Schwedens hat Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban einer schnellen Ratifizierung durch sein Land eine Absage erteilt. «Ich frage mich, ob es etwas Dringendes gibt, das uns dazu zwingen würde, Schwedens Kandidatur zu ratifizieren», erklärte Orban am Montag im Parlament in Budapest. «Einen solchen Umstand kann ich nicht erkennen

Die Sicherheit Schwedens sei in «keinster Weise» gefährdet, fügte Orban hinzu. Weiter forderte der Regierungschef Stockholm auf, seine Politik der «Verunglimpfung» und die regelmässigen Äusserungen zu Ungarns Verstössen gegen die Rechtsstaatlichkeit einzustellen.

Ungarn habe das Recht, «zuerst Respekt von Schweden einzufordern», bevor es sich «auf eine positive Entscheidung» bezüglich seiner Nato-Mitgliedschaft vorbereite, erklärte Orban.

Budapests Kritik an Schweden hatte sich in den vergangenen Wochen verschärft, nachdem ein in Schulen gezeigtes Video aus dem Jahr 2019 aufgetaucht war, in dem von einem «demokratischen Niedergang» Ungarns die Rede ist. In einem Brief warf der ungarische Aussenminister Peter Szijjarto seinem schwedischen Amtskollegen vor, dass in Schulen «schwere Anschuldigungen und Falschinformationen» verbreitet würden. (AFP)

20:42

«Ein komplettes Desaster für Russland»

Im Interview mit der deutschen «Tagesschau» erklärt der Militärökonom Marcus Keupp von der ETH Zürich, dass die aktuellen Angriffe auf die Krim für Russland äusserst verheerend seien. Derzeit seien die Russen den Angriffen logistisch kaum gewachsen und hätten wenig, um ihnen etwas entgegenzusetzen.

Ein Raketenangriff auf den Sitz der russischen Schwarzmeerflotte auf der völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim in der vergangenen Woche hat nach ukrainischen Angaben 34 Menschen das Leben gekostet – unter den Toten soll auch Flottenchef und Kommandant Viktor Sokolow sein.

Diese Angriffe seien sehr schwere Schläge der Ukraine, so Keupp weiter. Erstens würden sie zeigen, dass die russische Luftabwehr anscheinend nicht in der Lage sei, westliche Marschflugkörper abzuwehren, obwohl auf der Krim hochmoderne Radarsysteme und Luftverteidigungssysteme wie das fortschrittliche «S-400-Triumf»-Flugabwehrsystem stationiert seien.

Zweitens habe die Ukraine nicht nur ein strategisches militärisches Ziel angegriffen, sondern auch ein äusserst symbolträchtiges. Sie habe das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte ins Visier genommen, was als das bedeutendste militärische Gebäude auf der gesamten Krim gelte. «Die Bilder, die uns erreichen, machen deutlich, dass wer auch immer da drin gelebt hat, jetzt wahrscheinlich nicht mehr lebt. Für Russland ist das ein komplettes Desaster», sagt der Militärökonome.

Durch solche Angriffe könnte die Ukraine Russland unmissverständlich klarmachen, «dass ihre militärische Position nicht zu halten ist». Es sei von besonderer Bedeutung, die Krim anzugreifen, da von dort aus sämtliche Luftangriffe auf die Ukraine gestartet werden. Keupp betont: «Wenn diese Entwicklung auf der Krim fortschreitet, wird der Krieg eine entscheidende Wendung nehmen, spätestens im Frühjahr.» (job)

Das Hauptquartier der russischen Schwarzmeer-Flotte war am Freitag bei einem Raketenangriff getroffen worden.

Das Hauptquartier der russischen Schwarzmeer-Flotte war am Freitag bei einem Raketenangriff getroffen worden.

AFP
15:42

Moskau setzt weitere Richter des Strafgerichtshofs auf Fahndungsliste

Die russische Justiz hat weitere Richter und ranghohe Beamte des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zur Fahndung ausgeschrieben. Das Innenministerium setzte den polnischen IStGH-Präsidenten Piotr Hofmański, die aus Peru stammende Vizepräsidentin Luz del Carmen Ibáñez Carranza und den deutschen Richter Bertram Schmitt auf die Fahndungsliste, wie russische Staatsmedien am Montag berichteten. Konkrete Vorwürfe oder Strafparagrafen gegen sie wurden dabei nicht genannt.

Nachdem der Internationale Strafgerichtshof im März 2023 Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seine Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa wegen Verschleppung ukrainischer Kinder erlassen hatte, schrieb Moskau bereits mehrere IStGH-Richter und den Chefankläger der Behörde, Karim Khan, zur Fahndung aus. Russland warf ihnen den «Angriff auf einen Vertreter einer ausländischen Regierung» vor.

Damals bezeichnete der IStGH die russische Reaktion als «unbedeutend». Am Montag gab es von der Behörde im niederländischen Den Haag zunächst keine Reaktion.

Russland führt seit 19 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der inzwischen mit einer Vielzahl an russischen Kriegsverbrechen in Verbindung gebracht wird. Dazu gehört auch die Zwangsverschleppung ukrainischer Kinder. Kiew geht inzwischen von etwa 100'000 verschleppten Minderjährigen aus, von denen etwa 20'000 inzwischen identifiziert werden konnten. Der IStGH geht von einer direkten Verantwortung Putins und seiner Umgebung für die Kriegsverbrechen aus. (DPA)

Das russische Innenministerium setzte den polnischen IStGH-Präsidenten Piotr Hofmański (Bild), die aus Peru stammende Vizepräsidentin Luz del Carmen Ibáñez Carranza und den deutschen Richter Bertram Schmitt auf die Fahndungsliste.

Das russische Innenministerium setzte den polnischen IStGH-Präsidenten Piotr Hofmański (Bild), die aus Peru stammende Vizepräsidentin Luz del Carmen Ibáñez Carranza und den deutschen Richter Bertram Schmitt auf die Fahndungsliste.

Icc-cpi.in
14:03

Selenski bestätigt Ankunft von Abrams-Panzern aus den USA

Die ersten US-Panzer vom Typ Abrams sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski in der Ukraine angekommen. Sie bereiteten sich bereits auf den Einsatz vor, schrieb Selenski am Montag auf Telegram. Insgesamt hatten die Vereinigten Staaten die Übergabe von 31 Kampfpanzern des Typs an die Ukraine angekündigt.

Selenski machte keine Angaben zur Anzahl der sich bereits im Land befindlichen US-Panzer. Er dankte den Verbündeten für die Waffenhilfe. Die USA gelten dabei im militärischen Bereich als wichtigster Unterstützer Kiews. (dpa)

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski bestätigt, dass die ersten Abrams-Panzer von den USA an die Ukraine geliefert worden seien.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski bestätigt, dass die ersten Abrams-Panzer von den USA an die Ukraine geliefert worden seien.

IMAGO/NurPhoto
13:24

Kommandant der russischen Schwarzmeer-Flotte getötet

Bei ihrem Angriff auf die Krim am vergangenen Freitag hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben den Kommandanten der russischen Schwarzmeerflotte getötet. «34 Offiziere sind tot, darunter der Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte», erklärten die ukrainischen Spezialeinheiten am Montag im Onlinedienst Telegram mit Blick auf den Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der annektierten Halbinsel Krim. Die ukrainische Armee hatte den Luftangriff am Freitag für sich reklamiert. (afp)

12:29

Kanada ehrt ukrainischen SS-Veteran bei Selenski-Besuch

Nach heftigen Protesten hat sich Kanadas Parlamentspräsident Anthony Rota für die Ehrung eines ukrainischen SS-Veteranen während des Besuchs von Präsident Wolodimir Selenski in Ottawa entschuldigt. «Ich möchte ganz besonders mein tiefstes Bedauern gegenüber den jüdischen Gemeinschaften in Kanada und rund um die Welt ausdrücken», sagte Rota laut kanadischen Medienberichten vom Wochenende. Er übernehme die volle Verantwortung für sein Handeln.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski zusammen mit Premierminister Justin Trudeau.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski zusammen mit Premierminister Justin Trudeau.

IMAGO/ZUMA Press

Als Staatsoberhaupt der Ukraine hatte Selenski am Freitag Kanada besucht und vor dem Parlament in Ottawa gesprochen. Wenig später äusserte sich die Organisation Friends of Simon Wiesenthal Center (FSWC) empört, dass Rota dabei den 98-jährigen ukrainischen Immigranten Jaroslaw Hunka als einen «ukrainisch-kanadischen Kriegsveteranen» gewürdigt habe, der für die Unabhängigkeit der Ukraine gegen Russland kämpfte. Rota habe verschwiegen, dass Hunka während des Zweiten Weltkrieges in einer Einheit der Waffen-SS diente. Hunka war in der Kammer anwesend und erhielt laut Mitteilung tosenden Applaus. Laut Radio Canada lebt er in Rotas Wahlkreis.

Jaroslaw Hunka diente im zweiten Weltkrieg in einer Einheit der Waffen-SS.

Jaroslaw Hunka diente im zweiten Weltkrieg in einer Einheit der Waffen-SS.

Imago

Nach Angaben des FSCW diente Hunka in der 14. Waffen-Grenadier-Division der SS, auch bekannt als Waffen-SS-Division Galizien. Die SS, die nach Kriegsende bei den Nürnberger Prozessen als verbrecherische Organisation eingestuft wurde, hatte in vielen besetzten Ländern nationale Verbände, die an Kriegsverbrechen beteiligt waren. Der kanadische Sender CBC News berichtete am Sonntagabend (Ortszeit), dass er vergeblich versucht habe, Hunka zu erreichen. (dpa)

02:54

Russland greift Odessa mit Drohnen und Raketen an

Russland hat die südukrainische Hafenstadt Odessa in der Nacht zum Montag mit Drohnen und Raketen angegriffen. Medienberichten zufolge waren Explosionen zu hören. An der Küste sei demnach ein grosses Gebäude getroffen worden und in Brand geraten. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt.

Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor bei Telegram vor Angriffen mit Shahed-Drohnen, Kalibr-Raketen und Oniks-Marschflugkörpern gewarnt. Der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, rief die Einwohner der Hafenstadt und der Region dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen und die Schutzräume nicht vorzeitig zu verlassen. In der gesamten Ukraine herrschte in der Nacht vorübergehend Luftalarm.

Beobachter sehen in dem jüngsten Angriff einen möglichen Vergeltungsschlag für den ukrainischen Raketenangriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der annektierten Halbinsel Krim am Freitag. (DPA)

00:45

Angriff auf Krementschuk: Zahl der Verletzten steigt auf mehr als 50

Nach dem russischen Luftangriff in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk ist die Zahl der Verletzten offiziellen Angaben zufolge auf mehr als 50 gestiegen. Unter den Verletzten seien auch sechs Kinder sowie eine schwangere Frau, teilte der Militärgouverneur der Region Poltawa, Dmytro Lunin, am Sonntag auf Telegram mit. Neunzehn Menschen seien im Krankenhaus. Bei dem Angriff am Freitag war mindestens ein Mensch getötet worden.

Lunin zufolge hatten die Russen mehrere Raketen auf das südöstlich von Kiew gelegene Krementschuk abgefeuert. Eines der Geschosse habe von der Luftverteidigung abgewehrt werden können, ein anderes habe ein ziviles Gebäude getroffen.

Die südöstlich von Kiew gelegene Stadt Krementschuk wurde schon im Juni 2022 angegriffen. (Archivbild)

Die südöstlich von Kiew gelegene Stadt Krementschuk wurde schon im Juni 2022 angegriffen. (Archivbild)

AFP/Genya Savilov

Krementschuk war bereits einige Monate nach Kriegsbeginn, im Juni 2022, zum Ziel eines verheerenden Angriffs geworden. Damals schlugen russische Raketen in einem Einkaufszentrum ein und töteten mindestens 20 Menschen. (DPA)

Sonntag, 24.09.2023
16:35

Offenbar mehrere Wagner-Kämpfer bei Absturz von Flugzeug in Mali getötet

Beim Absturz eines Flugzeugs in Mali sind mutmasslich mehrere Menschen getötet worden, darunter vor allem Mitglieder der russischen Söldnergruppe Wagner. Die bei der Landung abgestürzte Maschine gehörte der malischen Armee, wie ein Militärvertreter am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Das am Samstag abgestürzte Flugzeug «mit Verbündeten» sei in Gao im Einsatz gewesen.

Aus dem Umfeld der Rettungskräfte hiess es, dass bei der Ankunft der Überlebenden hauptsächlich russische Wagner-Soldaten gesehen worden seien. Offizielle Informationen über Schäden und Opfer gab es zunächst nicht. Aus dem Umfeld des Flughafens und aus Diplomatenkreisen hiess es jedoch, dass diese hoch sein könnten. Laut einer Quelle am Flughafen in Gao kehrten Ermittler am Sonntag an den Absturzort zurück. Bereits am Samstagabend waren Verletzte demnach mit einem anderen Flugzeug zu einem unbekannten Ziel transportiert worden.

Über die Absturzursache war zunächst nichts bekannt. Ein Vertreter des im Rahmen der UN-Mission Minusma in Mali vertretenen Einsatzkommandos der Bundeswehr erklärte, dass das in Russland hergestellte Flugzeug vom Typ IL-76 am Samstag möglicherweise über die Landebahn hinausgeschossen sein könnte. Ein Flughafenbediensteter erklärte, das abgestürzte Flugzeug sei «überladen» gewesen. (AFP/eve)

12:23

«Direkter» Kampf gegen Moskau

Während die Ukraine am Wochenende einen Durchbruch der Frontlinie meldete, hat Russlands Aussenminister Sergej Lawrow den westlichen Staaten vorgeworfen, durch ihre Unterstützung für Kiew «direkt» gegen Moskau zu kämpfen. Mit Verweis auf Finanzhilfen und Waffenlieferungen sprach Lawrow am Rande der UN-Vollversammlung in New York von einem «hybriden Krieg». Der Westen «kämpft de facto gegen uns, indem er die Hände und Körper von Ukrainern benutzt», sagte Lawrow vor Journalisten.

Lawrow an der UN-Vollversammlung in New York.

Lawrow an der UN-Vollversammlung in New York.

REUTERS

Die USA und europäische Staaten betonen immer wieder eindringlich, dass sie sich trotz der Lieferung von Waffensystemen nicht im Krieg mit Russland befinden, sondern die Ukraine bei ihrer Verteidigung unterstützen. Lawrow verwies hingegen auf Militärausrüstung im Wert von Milliarden Dollar für Kiew sowie auf die Unterstützung des US- und des britischen Geheimdienstes und die Präsenz westlicher Militärberater in der Ukraine. «Sie können es nennen, wie Sie wollen, aber sie kämpfen mit uns, sie kämpfen direkt mit uns», sagte der russische Chefdiplomat. (AFP)