Junge Liebe zerstörtUkrainischer Kämpfer getötet – drei Tage nach Hochzeit im Asow-Stahlwerk
Mitten im Krieg heirateten Valeria Karpylenko und ihr Freund Andrij im belagerten Stahlwerk in Mariupol. Doch das Glück währte nicht lange – drei Tage später starb Andrij im russischen Beschuss.
Darum gehts
Die ukrainische Nationalgarde postete auf Facebook die tragische Liebesgeschichte von Valeria und Andrei.
Die beiden schlossen im belagerten Stahlwerk in Mariupol den Bund der Ehe – drei Tage später fiel Andrei im Kampf.
Valeria versprach ihrem Mann, aus dem Asow-Stahlwerk zu entkommen und «für beide weiterzuleben».
«Du bist seit drei Tagen mein gesetzlicher Ehemann. Und für die Ewigkeit bist du meine Liebe», wird Valeria Karpylenko, Spitzname «Nava», in einem Brief an ihren verstorbenen Liebsten zitiert, den die ukrainische Nationalgarde am Mittwochabend auf ihrem Facebook-Account postete. Andrei war kurz zuvor im russischen Artilleriefeuer, das seit Wochen auf das belagerte Asow-Stahlwerk in Mariupol niedergeht, tödlich verletzt worden. «Du warst und bist der Beste. Dein Nachname, deine liebevolle Familie und die Erinnerungen an eine glückliche Zeit sind alles, was mir bleibt», heisst es weiter.
Bilder zeigen das verliebte Paar in verschiedenen Situationen, auch in Zivilkleidung, doch der Krieg ist immer präsent. Das Jawort gaben sich die beiden im Asow-Stahlwerk, beide sind Kämpfer für die ukrainische Armee. Zusammen waren sie schon vor dem Krieg, doch die Zeremonie fand erst am 5. Mai statt. Ein Bild zeigt die Ringe, die die beiden im Vorfeld der Hochzeit tauschten. Drei Tage später war Andrei (Spitzname: «Der Bart») tot.
Nach seinem Tod soll Valeria ihrem verstorbenen Mann versprochen haben, aus dem belagerten Stahlwerk zu entkommen und «für beide weiterzuleben». Dort sollen sich noch immer mehrere Hundert, meist verletzte, Verteidiger aufhalten.
Die herzzerreissende Geschichte der jungen Liebenden postete die ukrainische Nationalgarde am Mittwochabend auf ihrem Facebook-Account. Sie ging umgehend viral und wurde mittlerweile weit über 1200-mal geteilt. «Unser Volk ist fröhlich, voller Wunsch zu leben, zu lieben und zu erschaffen! Jedes Paar ist eine unglaubliche Geschichte aufrichtiger und wahrer Liebe», heisst es im Post der Nationalgarde.
Beschäftigt dich oder jemanden, den du kennst, der Krieg in der Ukraine?
Hier findest du Hilfe für dich und andere:
Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)
Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK, Tel. 058 400 47 77
Kriegsangst?, Tipps von Pro Juventute
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Anmeldung und Infos für Gastfamilien:
Schweizerische Flüchtlingshilfe, Tel. 058 105 05 55