Revolutionärer Fund?: Unbekanntes Leben an Bord der ISS entdeckt

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Revolutionärer Fund?Unbekanntes Leben an Bord der ISS entdeckt

Ein Forschungsteam hat bisher unbekanntes Leben auf der Internationalen Raumstation (ISS) entdeckt. Der Fund könnte die Weltraumforschung revolutionieren.

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Neues von der Internationalen Raumstation ISS: Forschende haben dort bislang unbekanntes Leben entdeckt. 

Neues von der Internationalen Raumstation ISS: Forschende haben dort bislang unbekanntes Leben entdeckt.

Getty Images/iStockphoto
Insgesamt stiess das internationale Team auf vier verschiedene Bakterienstämme, drei von ihnen waren bislang unbekannt. Auf dem Fund liegen grosse Hoffnungen für ein mögliches Leben auf dem Mars. 

Insgesamt stiess das internationale Team auf vier verschiedene Bakterienstämme, drei von ihnen waren bislang unbekannt. Auf dem Fund liegen grosse Hoffnungen für ein mögliches Leben auf dem Mars.

NASA/JPL-Caltech
 So könnten die Bakterien dort bei der Zucht von Nahrungsmitteln helfen. 

So könnten die Bakterien dort bei der Zucht von Nahrungsmitteln helfen.

Nasa

Darum gehts

  • Neben der Crew gibt es noch weiteres Leben auf der Internationalen Raumstation ISS.

  • Forschende haben nun gleich vier «Mitreisende» entdeckt.

  • Auf den Funden liegen grosse Hoffnungen: Sie könnten für Essen auf dem Mars sorgen.

Die Internationale Raumstation ISS ist eigentlich ein sehr sauberer Ort, steril ist es dort aber nicht – zum Glück, wie sich nun zeigt. So ist es einem internationalen Forschungsteam unter Beteiligung des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa gelungen, an Bord der Raumstation bislang unbekanntes Leben nachzuweisen.

Konkret stiessen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf vier verschiedene Bakterienstämme, von denen ihnen drei unbekannt waren und sich an verschiedenen Plätzen in der ISS tummelten. Von ihrem Fund berichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachjournal «Frontiers in Microbiology».

Grosse Hoffnungen

Der Fund könnte sich als grosser Glücksfall erweisen. Denn im besten Fall können die Bakterien bei der Zucht von Leben auf dem Mars helfen. «Um Pflanzen an extremen Orten heranzuziehen, wo die Ressourcen minimal sind, ist die Isolierung neuartiger Mikroben, die das Pflanzenwachstum unter stressigen Bedingungen fördern, unerlässlich», erklären JPL-Forscher Kasthuri Venkateswaran und sein Kollege, Mikrobiologe Nitin Kumar Singh, die Bedeutung der Entdeckung.

Die Hoffnung kommt nicht von ungefähr: Die Bakterienstämme, die während zwei aufeinanderfolgenden Flügen überall auf der Raumstation gesichtet wurden, gehören allesamt der Familie der Methylobacteriaceae an. Deren Vertreter sind häufig an wichtigen pflanzlichen Prozessen wie Stickstofffixierung, Phosphatauflösung und sogenannter abiotischer Stresstoleranz beteiligt. Sie sind auch dafür bekannt, das Pflanzenwachstum zu fördern und vor Pflanzenkrankheiten zu schützen, heisst es in einer Mitteilung .

Von Menschen mitgebracht

Noch heissen die drei neuen Stämme IF7SW-B2T, IIF1SW-B5 und IIF4SW-B5. Doch das Team plant, die Neuentdeckungen nach der indischen Biodiversitätsforscherin Ajma Khan Methylobacterium ajmalii zu nennen.

Doch wie kamen die Bakterien überhaupt an Bord? Das können Venkateswaran und seine Mitstreiter nur vermuten: Offenbar waren es die Wissenschaftler selbst, die die Lebewesen mit auf die ISS mitgebracht hatten. Schliesslich bauten sie immer wieder kleine Mengen an Obst und Gemüse selbst an. Auch eine Pflanze wuchs schon auf der ISS.

An der Entdeckung beteiligt waren neben den JPL-Forschenden auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der University of Southern California, der Cornell University und der University of Hyderabad in Indien.

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