Felssturz Blasbiel – Unterschriftensammlung soll Arbeiten im Steinbruch stoppen

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Raron VSBesorgte Bürger wollen Arbeiten in Felssturz-Steinbruch stoppen

Auch nach dem Felssturz wird in Raron Material aus dem Steinbruch abgeführt. Eine Unterschriften-Sammlung will die Arbeiten stoppen.

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Die Gesteinsmassen beim Felssturz kamen unmittelbar vor einem Wohngebiet zu Halt. 

Die Gesteinsmassen beim Felssturz kamen unmittelbar vor einem Wohngebiet zu Halt.

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Der Bergsturz ereignete sich in der Region des Steinbruchs. 

Der Bergsturz ereignete sich in der Region des Steinbruchs.

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Der Bietschbach trennt das Wohngebiet vom Steinbruch. 

Der Bietschbach trennt das Wohngebiet vom Steinbruch.

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Darum gehts

  • Ende Januar ereignete sich im Steinbruch Blasbiel in Raron VS ein Felssturz. Die Ursache ist noch nicht geklärt.

  • Dennoch wurde nach dem Felsrutsch weiter Gesteinsmaterial aus dem Steinbruch abgeführt.

  • Mit einer Unterschriftensammlung wollen Bürgerinnen und Bürger die Arbeiten stoppen.

  • Die Steinbruch-Betreiberin wehrt sich.

Ende Januar ereignete sich im Steinbruch Glasbiel in Raron VS ein Felsrutsch. Schätzungen von Geologen zufolge gerieten rund 300’000 bis 500’000 Kubikmeter Erde und Felsen in Bewegung. Abklärungen zur Ursache des Felssturzes sind nach wie vor im Gang.

Dennoch wird bis heute Material aus dem Steinbruch abgeführt und verwertet. Das bereitet einigen Bürgerinnen und Bürgern Sorgen: Mittels Unterschriftensammlung wollen sie nun die Arbeiten stoppen, wie der «Walliser Bote» berichtet. Dies, «bis die Sachlage und die Schuldfrage endgültig geklärt sind», wie eine Initiantin gegenüber der Zeitung erklärt.

Die «erheblichen Lärm- und Staubbelästigungen» würden die Wohn- und Lebens­qualität in den Dörfern «aufs Unerträgliche» beeinträchtigen, schreiben die Initiantinnen und Initianten weiter. Zudem habe ein Geologe zwar erklärt, dass der Hang stabil sei, der Gesteinsabbau jedoch wieder zu Instabilität führen könne. Daher sei nicht nachvollziehbar, dass aktuell wieder Steine abgetragen würden.

In Raron im Kanton Wallis kam es im Januar zu einem grossen Bergsturz. So erlebten Anwohnerinnen und Anwohner den Bergsturz aus nächster Nähe.

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Gefahr einer Grundwasserverschmutzung

Dem zuständigen Geologen zufolge wird das Felssturzmaterial zur Bergung von verschütteten Maschinen und Gerätschaften abgeführt. Er versichert, dass die Arbeiten «geologisch engmaschig begleitet und das Risiko fortlaufend neu evaluiert» werde. Mittels automatischer Überwachung sollen Deformationen frühzeitig erkannt werden, sodass bei Hinweisen auf Instabilität die Arbeiten umgehend eingestellt werden können.

Laut der Volken Group, zu der die Steinbruch-Betreiberin Glasbiel AG gehört, besteht zudem die Gefahr einer Grundwasserverschmutzung. Daher wolle man verschüttete Gerätschaften rasch bergen. Denn: «Würde das Grundwasser verschmutzt werden, würde unser Betrieb dafür haften.» Neben Baggern wurde beim Felssturz etwa auch eine Tankanlage verschüttet. Auch müsse man das weiter oben liegende grobe Steinmaterial abtragen, um die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten.

Derzeit sei noch unklar, wie es mit der Blasbiel AG weitergehen solle, sagt Gemeindepräsident Reinhard Imboden (CVP). Die Abklärungen seien im Gang: «Wir brauchen weitere ­Berichte, viele Fragen sind noch offen. Demnächst ist eine Sitzung einberufen. Ich hoffe, dann wissen wir mehr.»

Der Felssturz in Raron

Ende Januar stürzten im Abstand von einem Tag zwei Gesteinsbrocken in den Steinbruch und in den Bietschbach in Raron. Gemäss einer groben Schätzung waren bei den Felsabbrüchen etwa 300'000 bis 500'000 Kubikmeter Geröllmassen in Bewegung geraten. Verletzt wurde niemand. Aufgrund weiterer drohender Felsstürze wurde das gefährdete Gebiet evakuiert und 76 Personen mussten ihre Häuser verlassen. 29 davon konnten nach etwa einer Woche in ihre Unterkünfte zurückkehren. Um weitere unkontrollierte Felsabbrüche zu verhindern, wurde im März eine Sicherheitssprengung durchgeführt. Rund 80 Gebäude mussten dafür evakuiert werden.

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(sul)

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