St. GallenUnwissen im Sexgewerbe: Fachstelle schlägt Alarm
Die Sexworkerinnen im Kanton St.Gallen wissen oft zu wenig über Safer Sex: Die Beratungsstelle Maria Magdalena ist besorgt und verstärkt die Prävention.
- von
- Marlene Kovacs
Die Mitarbeiterinnen von Maria Magdalena, dem St. Galler Beratungsangebot für Frauen im Sexgewerbe, sind immer wieder überrascht über das geringe Wissen und die Unsicherheiten der Sexarbeiterinnen bezüglich Geschlechtskrankheiten. Laut Tätigkeitsbericht 2008 sind sogar die Betreiber von Etablissements nicht sattelfest, wenn es um Verhütung geht. «Deshalb müssen sowohl Sexarbeiterinnen als auch Betreiber unbedingt besser aufgeklärt werden», sagt Nane Geel, Projektmitarbeiterin von Maria Magdalena. Grossen Nachholbedarf gibt es vor allem beim Thema Oralsex. «Dass Safer Sex auch beim Oralverkehr absolut notwendig ist, sollten die Beteiligten wissen», sagt Geel. Weil dies nicht immer so sei, würden Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und Gonorrhöe wieder stark zunehmen.
Der Bericht hält zudem fest, dass immer mehr Frauen wegen der aktuellen Wirtschaftslage ins Gewerbe einsteigen. «Sie glauben, damit das grosse Geld machen zu können», sagt Herbert Bamert, strategischer Leiter von Maria Magdalena. Davon seien vor allem Frauen betroffen, die keine Ausbildung hätten.