Robert Kiyosaki sagt CS-Pleite voraus

Aktualisiert

Robert KiyosakiStarautor sagt CS-Konkurs voraus – Schweizer Ökonom widerspricht

Der Finanzguru Robert Kiyosaki sagte 2008 fast als einziger die Pleite von Lehman Brothers voraus. Jetzt sagt er: «Die nächste Bank, die untergehen wird, ist die Credit Suisse.» Ein Schweizer Top-Ökonom siehts anders als das Finanzorakel.

von
Fabian Pöschl
Marcel Urech
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Starautor Robert Kiyosaki sagt den Konkurs der Credit Suisse (CS) voraus.

Starautor Robert Kiyosaki sagt den Konkurs der Credit Suisse (CS) voraus.

imago images/ZUMA Wire
Das sagte er im US-TV zu Fox Business Network.

Das sagte er im US-TV zu Fox Business Network.

Screenshot Fox Business Network
Der Star-Ökonom sagte als einer der ersten die Pleite der US-Bank Lehman Brothers 2008 voraus, worauf es zur Finanzkrise kam.

Der Star-Ökonom sagte als einer der ersten die Pleite der US-Bank Lehman Brothers 2008 voraus, worauf es zur Finanzkrise kam.

REUTERS

Darum gehts

  • Die Credit Suisse werde bald pleitegehen, sagt Starautor Robert Kiyosaki.

  • Er sagte bereits die Finanzkrise 2008 voraus.

  • Die Aktie der Credit Suisse fällt auf den Tiefststand.

«Ich habe die Pleite von Lehman Brothers vorausgesagt, und jetzt glaube ich, dass die Credit Suisse (CS) als Nächstes untergehen wird», sagt Bestsellerautor Robert Kiyosaki zu «Fox Business Network». Er hat das Wirtschaftsbuch «Rich Dad Poor Dad» geschrieben, das sich mehr als 32 Millionen Mal verkaufte.

Das Problem sei der Anleihenmarkt, der zusammenbreche, sagte Kiyosaki, nachdem drei Banken in den USA pleitegegangen waren. Die Anlegerinnen und Anleger verkauften am Montag deshalb in den USA massiv Anteile an Banken. Zu den grossen Verlierern gehört wieder die CS. Auch die massiven Abflüsse von Kundengeldern kann die Bank laut Geschäftsbericht nicht stoppen.

Aktienkurs im Sinkflug

Nun bereiten sich Gläubiger der Bank auf einen Konkurs vor und lassen sich gegen Zahlungsausfälle der Bank versichern. Der Preis für sogenannte Credit Default Swaps, also Kreditausfallversicherungen, schoss auf Rekordhöhe. Als Reaktion fiel die CS-Aktie am Dienstag zwischenzeitlich auf 2.14 Franken – so tief wie noch nie.

Vor der Finanzkrise 2008, als die US-Bank Lehman Brothers pleiteging, war die CS-Aktie noch über 80 Franken wert. Bereits die Tage davor war der Titel im Sinkflug. Fragen von 20 Minuten beantwortete die Schweizer Grossbank  nicht, verweist aber auf ein Statement von CS-CEO Ulrich Körner gegenüber Bloomberg TV.

Zum US-TV-Sender sagte Körner, die CS sei eine global systemrelevante Bank und folge deutlich anderen und höheren Standards betreffend Kapitalisierung und Liquidität als die US-Banken, die schliessen mussten. «Wir hatten am Ende des vierten Quartals eine Liquiditätskapitalquote von 144 Prozent, was eine starke Quote ist. In diesem Quartal hat sie sich auf durchschnittlich 150% verbessert», so Körner.

CS-Pleite? Top-Ökonom winkt ab

Dafür spricht Ex-UBS-Chefökonom Klaus Wellershoff. Der Bankenexperte glaubt nicht an die Konkursprognose von Kiyosaki. «Es verwundert mich nicht, dass man nach den Bankenpleiten in den USA nun alles auf Stabilität abklopft, aber ein CS-Aus kann man nicht voraussagen, weil sich das Vertrauen in eine Bank gar nicht vorhersagen lässt», sagt Wellershoff zu 20 Minuten.

CS-Konto ist gesichert

Sollte es zum Konkurs der Credit Suisse (CS) kommen, wäre die Bank immer noch systemrelevant – auch wenn sie immer kleiner wird, sagt Wirtschaftsrechtsprofessor Peter V. Kunz zu 20 Minuten. «Das Schweiz-Geschäft ist heute schon durch Notfallpläne der Bank gesichert. Persönlich nehme ich ohnehin an, dass der Staat diesen Bereich als ‹too big to fail› in jedem Fall retten würde, sonst käme es zum Chaos auf dem Finanzplatz», so Kunz. Konten bis 100’000 Franken sind zudem heute schon von Gesetzes wegen gesichert.

Der US-Ökonom habe einfach ein grosses Geltungsbedürfnis, so Wellershoff. Es könne zwar noch viel schiefgehen, wenn das Vertrauen fehle und wie bei der Silicon Valley Bank in den sozialen Medien massenhaft zum Geldabheben aufgerufen werde. Aber: «Die Strategie der CS ist glaubwürdig. Die Bank wird auch in Zukunft verlässlich sein.»

In der Schweiz sei die Situation auch nicht so dramatisch für die Banken wie in den USA mit den schnell steigenden Zinsen. «Die US-Zentralbank kann nun nicht mehr nur auf Preisstabilität achten wie früher. Aber davon sind wir in der Schweiz noch weit entfernt», so Wellershoff.

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