Syrien: US-Bürger von einer Drohne aus dem Iran getötet

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SyrienUS-Bürger von iranischer Drohne getötet

Die USA haben Gegenangriffe gestartet, nachdem in Syrien bei einem Drohnenangriff ein Mann getötet und mehrere Personen verletzt wurden. Mögliche Kritik an deren Zeitpunkt im Fastenmonat Ramadan lässt Pentagonchef Austin nicht gelten: Die USA reagierten, wann und wo sie es für richtig hielten, macht er deutlich. 

In Syrien kam es zu einem tödlichen Zwischenfall – ein US-Bürger wurde dabei getötet. (Symbolbild)

In Syrien kam es zu einem tödlichen Zwischenfall – ein US-Bürger wurde dabei getötet. (Symbolbild)

AFP

Darum gehts

  • Eine Drohne iranischen Ursprungs hat in Syrien einen US-Bürger getötet.

  • Dies verkündet das US-Verteidigungsministerium.

  • Daraufhin habe ein US-Zentralkommando Vergeltung geübt.

  • Der Iran hat sich zu den Vorwürfen noch nicht geäussert.

Bei einem Drohnenangriff in Syrien sind ein US-Auftragnehmer getötet, einer verletzt und fünf Angehörige des US-Militärs ebenfalls verletzt worden. Ziel der Attacke war eine Einrichtung auf einem Koalitionsstützpunkt im Nordosten des Landes, wie das Pentagon erklärte. Die Geheimdienst-Community habe festgestellt, dass das Flugobjekt iranischen Ursprungs sei, hiess es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums vom Donnerstagabend (Washingtoner Zeit).

Zwei der verwundeten Militärangehörigen seien vor Ort medizinisch behandelt worden, drei weitere und der verletzte Auftragsnehmer seien zu medizinischen Einrichtungen im Irak gebracht worden. Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, das US-Zentralkommando habe mit «Präzisionsschlägen» gegen Einrichtungen im Osten Syriens Vergeltung geübt, die mit den iranischen Revolutionsgarden in Verbindung stünden. Der Gegenangriff sei aber auch wegen früherer Attacken durch Gruppen erfolgt, die mit den Revolutionsgarden in Verbindung stünden, sagte Austin. 

Keine Reaktion aus dem Iran

Über Nacht wurden in sozialen Netzwerken Videoaufnahmen verbreitet, die Explosionen in der syrischen Provinz Dair as-Saur zeigen sollten, die an den Irak grenzt und Ölfelder beheimatet. Vom Iran unterstützte Milizen und syrische Kräfte kontrollieren das Gebiet, das in den vergangenen Monaten auch Ziel mutmasslich israelischer Luftangriffe war, die demnach auf iranische Versorgungsrouten abzielten.

Die syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete zunächst nicht von Luftangriffen. Die syrische Mission bei den Vereinten Nationen liess Bitten um eine Stellungnahme zunächst unbeantwortet. Die staatliche Nachrichtenagentur in Katar berichtete dagegen von einem Telefonat zwischen dem Aussenminister des Landes und dem Nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan. Doha hatte zuletzt eine gewisse Mittlerrolle zwischen dem Iran und den USA hinsichtlich der Spannungen wegen des iranischen Atomprogramms eingenommen. 

Aus dem Iran gab es zunächst ebenfalls keine Reaktion auf die US-Luftangriffe während des für Muslime heiligen Fastenmonats Ramadan. Austin sagte, er habe diese auf Weisung von Präsident Joe Biden angeordnet. «Wie Biden deutlich gemacht hat, werden wir alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um unsere Leute zu verteidigen, und wir werden stets zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl reagieren», sagte Austin. «Keine Gruppe wird unsere Truppen straflos angreifen.»  

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(DPA/AFP)

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