Schwarzes MeerUS-Drohne stürzt nach Jet-Kollision ab – Kreml präsentiert eigene Erklärung
Über dem Schwarzen Meer stossen ein russischer Kampfjet und eine US-Militärdrohne zusammen. Die USA beklagen sich über unsicheres und unprofessionelles Verhalten Russlands.
Darum gehts
Über dem Schwarzen Meer ist eine US-Drohne mit einem russischen Kampfjet zusammengeprallt.
US-Kräfte hätten das unbemannte Fluggerät daraufhin zu Boden bringen müssen.
Die USA werfen Russland «Mangel an Kompetenz» vor.
Eine unbemannte US-Militärdrohne ist im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer mit einem russischen Kampfjet zusammengestossen und durch den Zwischenfall zerstört worden. US-Kräfte hätten die Drohne nach der Kollision zum Absturz bringen müssen, teilte das US-Militär am Dienstag mit und beklagte, ein «unsicheres und unprofessionelles» Handeln der russischen Seite habe den Zwischenfall verursacht.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte, Abfangmanöver dieser Art an sich seien nicht unüblich. Dieser Fall steche aber heraus durch das unsichere und unprofessionelle Vorgehen der russischen Seite, das zu einem kompletten Verlust der Drohne geführt habe. US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall informiert worden.
Russland stellt den Vorfall ganz anders dar
Das russische Verteidigungsministerium hat auf den Absturz einer US-Drohne über dem Schwarzen Meer reagiert und seine Version des Vorfalls publik gemacht. Eine amerikanische Drohne habe die Grenzen des Regimenutzungsgebiets Luftraum über dem Schwarzen Meer verletzt, heisst es aus dem Kreml. Abfangjäger seien daraufhin hochgestiegen. Der Vorfall habe sich nach russischer Darstellung «in der Krim-Region» ereignet, also in der Nähe der Halbinsel, die Russland 2014 annektiert hatte.
Nach Angaben des Ministeriums sei die Drohne mit ausgeschalteten Transpondern in Richtung der «russischen Grenze» geflogen. Dann sei die amerikanische Drohne durch scharfes Manövrieren in einen unkontrollierten Flug geraten, habe an Höhe verloren und sei daraufhin ins Wasser gestürzt. Laut dem russischen Verteidigungsministerium sei es zu keiner Kollision mit der Drohne gekommen.
«Mangel an Kompetenz»
Vom US-Militär hiess es, zwei russische Kampfjets hätten ein Abfangmanöver mit der amerikanischen Drohne vom Typ MQ-9 betrieben, die im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer geflogen sei. Einer der Kampfjets habe einen Propeller der amerikanischen Aufklärungsdrohne getroffen. US-Kräfte hätten das unbemannte Fluggerät daraufhin zu Boden bringen müssen. Vor der Kollision hätten die russischen Jets mehrfach Treibstoff über der US-Drohne abgelassen und seien vor dieser hergeflogen – in rücksichtsloser, umweltschädlicher und unprofessioneller Weise. Dieser Vorfall zeuge von einem «Mangel an Kompetenz».
Die amerikanische Drohne habe einen Routineeinsatz im internationalen Luftraum durchgeführt, «als es von einem russischen Flugzeug abgefangen und getroffen wurde, was zu einem Absturz und dem vollständigen Verlust des MQ-9-Flugzeugs führte», erklärte James Hecker, Kommandant der US-Luftwaffe in Europa und Afrika. «Die Flugzeuge der USA und der Alliierten werden weiterhin im internationalen Luftraum operieren und wir fordern die Russen auf, sich professionell und sicher zu verhalten.»
Sorgen vor Eskalation
Dieser Vorfall reihe sich ein in eine Folge von gefährlichen Aktionen russischer Piloten mit Flugzeugen der USA und der Alliierten im internationalen Luftraum, auch über dem Schwarzen Meer, beklagte das US-Militär weiter. Diese aggressiven Handlungen der russischen Luftfahrzeugbesatzung seien gefährlich und könnten zu Fehleinschätzungen und unbeabsichtigten Eskalationen führen.
Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, ist die Lage besonders angespannt und die Angst vor einer möglichen direkten militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland gross. Die Amerikaner unterstützen Kiew zwar im grossen Stil mit militärischer Ausrüstung, habe aber rigoros ausgeschlossen, sich mit eigenen Soldaten in den Konflikt einzuschalten.
Beschäftigt dich oder jemanden, den du kennst, der Krieg in der Ukraine?
Hier findest du Hilfe für dich und andere:
Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)
Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK, Tel. 058 400 47 77
Kriegsangst?, Tipps von Pro Juventute
Beratungsangebot (Deutsch, Ukrainisch, Russisch), von Pro Juventute
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Anmeldung und Infos für Gastfamilien:
Schweizerische Flüchtlingshilfe, Tel. 058 105 05 55
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