US-Soldaten imitieren Jack Bauers Foltermethoden

Aktualisiert

US-Soldaten imitieren Jack Bauers Foltermethoden

«24»-Star Kiefer Sutherland wurde von Amerikas bekanntester Elite-Militärakademie eingeladen, um den Studenten beizubringen, dass Jack Bauers Methoden nicht für das reale Leben gedacht sind. Wer hätte das gedacht?

Der TV-Star soll vor den Studenten der legendären West Point Militärakademie (United States Military Academy; USMA) im Bundesstaat New York einen Vortrag gegen die Anwendung von Folter halten. Der Grund: Einige der zukünftigen US-Generale unterstützen die brutale Vorgehensweise des Anti-Terrorismus-Agenten immer stärker.

«Die Army bittet Kiefer Sutherland den Kadetten von West Point zu erklären, wieso sie den folterfreudigen Hauptdarsteller der Fox-TV-Show nicht imitieren sollen. (...) Die Army hofft, dass Sutherland mehr Glück hat wie die West-Point-Professoren. Deren Versuche, zu erklären, dass «Jack Bauer ein Krimineller ist» zeigten bis anhin noch keine Wirkung.(...) Die Studenten waren besonders von folgender Szene beeindruckt: Bauer stürmt in einen Raum, wo ein unbeugsamer Verdächtiger gefangengehalten wird, schiesst ihm in ein Bein und droht ihm, dass er ihm auch ins andere Bein schiesst, falls er nicht rede. In weniger als zehn Sekunden verrät der Verdächtige, dass seine Gehilfen ein Attentat auf den Verteidigungsminister der USA planen.»

Wie weit die Soldaten die TV-Brutalität bereits in ihren Alltag integriert haben, zeigen die folgenden Aussagen von Tony Lagouranis, einem Ex-Armeespezialisten, der im berüchtigten Foltergefängnis Abu Ghraib und anderen Gefängnissen im Irak Gefangene verhörte: Er sah Exekutionen, die analogen Szenen in «24» nachgestellt wurden. Einmal habe ein Verhörspezialist zu einem irakischen Übersetzer gesagt, er solle so tun, als ob er gerade gefoltert würde, um einen anderen Häftling zu ängstigen. Brisant: Sie hatten zuvor genau die gleiche Szene auf einer «24»-DVD gesehen.

Das stimmt einen nachdenklich.

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