LuftangriffeUSA bombardieren IS-Terroristen in Syrien
Die USA haben mit nicht näher genannten Verbündeten die angekündigten Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien begonnen.
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Das teilte Pentagonsprecher John Kirby am Montagabend mit. Bei der Offensive kämen Kampfjets und von Schiffen abgefeuerte Bomben und Tomahawk-Raketen zum Einsatz. Auch Partnerländer der USA seien beteiligt.
Welche Länder die IS-Stellungen an der Seite der USA angriffen, sagte der Pentagonsprecher nicht. «Da es sich um laufende Operationen handelt, sind wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Lage, weitere Details zu liefern.» Gemäss der «Washington Post» handelt es sich um die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Saudi-Arabien und Jordanien. Details nannte er nicht, da die Länder selbst entscheiden müssten, inwieweit sie ihre Rolle öffentlich machen wollten. Zuletzt hatte US-Aussenminister John Kerry versucht, Staaten im arabischen Raum für Angriffe gegen den IS an der Seite der USA zu gewinnen.
Die Offensive startete am frühen Dienstagmorgen gegen 2.30 Uhr (MESZ), teilten US-Regierungsvertreter mit. Die erste Serie von Luftangriffen habe 90 Minuten gedauert. Die Operation sollte allerdings mehrere Stunden andauern, sagte einer der Gewährsleute.
Eine halbe Stunde bevor das Pentagon die Angriffe bestätigte, twitterte ein Mann in Syrien über die Bombardierung. In Al-Rakka seien Explosionen zu hören. Nahe der Stadt sollen zwei der drei westlichen Geiseln enthauptet worden sein.
Auch CNN berichtete, dass Ziele in Al-Rakka attackiert worden seien. Mit von See aus abgeschossenen Tomahawk-Marschflugkörpern habe der Angriff begonnen und sei dann mit Flugzeugen fortgesetzt worden, sagte ein hochrangiger Angehöriger des Militärs dem Sender.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf einen Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, dass womöglich rund 20 Ziele in Syrien angegriffen würden. Mindestens ein US-Kriegsschiff sei auch an dem Einsatz beteiligt.
Die Entscheidung für die Angriffe sei von US-Präsident Barack Obama als Oberbefehlshaber der Streitkräfte gekommen. Dieser habe den Kommandanten des US-Zentralkommandos in Tampa (Florida) autorisiert, die Angriffe in Syrien zu beginnen.
Syriens Regierung ist nach eigenen Angaben vor dem Beginn der US-Luftangriffe gegen die Dschihadisten in ihrem Land von Washington informiert worden. Die USA hätten den syrischen UNO-Botschafter vorab ins Bild gesetzt, erklärte das Aussenministerium in Damaskus am Dienstag in einer vom Staatsfernsehen verbreiteten Stellungnahme. Das Regime hatte Attacken ohne eigene Zustimmung abgelehnt.
Offensive ausgeweitet
Mit den Angriffen in Syrien weiten die USA ihre Offensive gegen den IS erheblich aus. Im benachbarten Irak, wo die Islamisten wie in Syrien weite Teile unter ihre Kontrolle gebracht haben, fliegen die Vereinigten Staaten bereits seit einigen Wochen Luftangriffe auf IS-Ziele. Sie werden dort seit kurzem von Frankreich unterstützt.
Vergeltung angekündigt
Im Vorfeld der Luftangriffe verstärkten die USA ihre Aufklärungsflüge über Syrien, um bessere Erkenntnisse über potenzielle Ziele und die Bewegungsabläufe der Extremisten zu bekommen. Nach Angaben von Pentagonvertretern halten sich rund zwei Drittel der geschätzten 31'000 IS-Extremisten in dem Bürgerkriegsland auf.
Die Terrormiliz drohte bereits vor den Angriffen mit Vergeltung. In einer am Sonntag veröffentlichten Audiobotschaft erklärte der IS-Sprecher Abu Mohammed Al-Adnani, die Milizen seien zum Kampf gegen die von den USA angeführte Militärkoalition bereit. Zudem rief er zu Anschlägen auf. (num/sda)