KartellgewaltUSA stoppen Import von Avocados aus Mexiko nach Drohanruf
Weil ein US-Kontrolleur telefonisch bedroht wurde, stoppen die Vereinigten Staaten die Einfuhr der grünen Frucht vorübergehend. In Mexiko werden pro Jahr rund 1,5 Millionen Tonnen Avocados geerntet.
Darum gehts
In Mexico werden pro Jahr rund 1,5 Millionen Tonnen Avocado geerntet.
Die USA stoppt jetzt den Import der Frucht.
Zuvor erhielt ein Mitarbeiter der US-Kontrollbehörde einen Drohanruf.
Der weltgrösste Avocado-Produzent Mexiko darf nach eigenen Angaben bis auf weiteres keine Avocados in die USA liefern. Wie aus einer Mitteilung des mexikanischen Landwirtschaftsministeriums hervorging, stoppte der nördliche Nachbarstaat die Einfuhr der grünen Früchte, nachdem ein US-Kontrolleur für Tier- und Pflanzengesundheit im mexikanischen Bundesstaat Michoacán einen Drohanruf bekam. Der Importstopp wurde ausgerechnet am Wochenende des Football-Finales Super Bowl bekannt, an dem besonders viele Menschen in den USA traditionell die Avocado-Creme Guacamole zubereiten.
Kartellgewalt ist weitverbreitet
Michoacán, der einzige mexikanische Bundesstaat, der von den US-Behörden voll zum Export von Avocados berechtigt ist, leidet wie ganz Mexiko unter vielen Gewalttaten. Die Gewalt geht zu einem grossen Teil auf das Konto von Kartellen und Banden, die in Drogenhandel oder Entführungen verwickelt sind und sich Verteilungskämpfe liefern. Die Regierung schickte unter der Woche rund 1000 Soldaten nach Michoacán.
In den vergangenen sechs Wochen hatten Produzenten aus dem im Westen gelegenen Bundesstaat dem Landwirtschaftsministerium zufolge 135’000 Tonnen Avocado in die USA exportiert. In Mexiko, wo Avocados eine kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung haben, werden pro Jahr rund 1,5 Millionen Tonnen Avocado geerntet.
Gouverneur sichert Unterstützung zu
Der Gouverneur von Michoacán, Alfredo Ramírez Bedolla, sagte die Unterstützung für die Avocado-Produzenten und -Verpacker zu. «Wir werden die notwendigen Schritte unternehmen, damit der Export (...) bald wieder aufgenommen werden kann», schrieb er auf Twitter.
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