St. Galler GemeindenVandalen fällen Bäume mit Motorsäge
In Rorschacherberg und Tübach wurden in der Nacht auf Sonntag böswillig Bäume gefällt. Leider kein Einzellfall.
- von
- jeb
In der Nacht auf Sonntag haben Unbekannte in zwei St. Galler Gemeinden vier Bäume gefällt und vor Ort liegen gelassen. Die Polizei geht davon aus, dass jemand mit einer Motorsäge unerlaubt Hand angelegt hat.
Einer der gefällten Bäume lag in Rorschacherberg auf einem Radweg. Am Sonntagmorgen wurden drei weitere gefällte Bäume in der Nachbargemeinde Tübach entdeckt. Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere tausend Franken. Die Kantonspolizei St. Gallen sucht Zeugen.
Ähnliche Fälle wie diese gibt es immer wieder. An Weihnachten des vergangenen Jahres sägten Unbekannte im Freiburger Sensebezirk zwei grosse Tannen um und liessen sie auf die Strasse fallen. Ein 22-jähriger Autofahrer prallte mit seinem Fahrzeugin einen der Bäume. Er hatte Glück und verletzte sich nicht. Die Polizei betonte jedoch, dass das Leben von Verkehrsteilnehmern gefährdet worden sei.
Die Täter konnten später gefasst werden. Sieben Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 18 und 25 Jahre seien geständig, teilte die Kapo Freiburg im April mit. Sie stammen aus der Region Düdingen, Bösingen, Schmitten und Wünnewil. Einer der Männer habe jeweils die Bäume gefällt, während die anderen zugeschaut haben, erklärte damals Gallus Risse, Mediensprecher der Kantonspolizei Freiburg. «Diese haben sich genauso strafbar gemacht wie derjenige, der die Bäume gefällt hat – mitgegangen, mitgefangen.»
Langweile und Gruppendruck
Wie die Gruppe von Kollegen auf so einen «Blödsinn» gekommen sei, ist für Risse nicht nachvollziehbar: «Sie haben damit den Strassenverkehr gefährdet und verheerende Auswirkungen in Kauf genommen.» Es sei Glück im Unglück gewesen, dass nichts Schlimmeres passiert sei. Als Grund für die Tat gaben die Täter Gruppendruck, Langeweile und Leichtsinn an. Auch Alkohol war laut Risse im Spiel. «Nach einem gemütlichen Abend bei einem Bier kam in der Langeweile die Idee auf. Es machte offenbar Spass, so fällte man noch einen zweiten und einen dritten Baum fällte.»
Sie werden sich nun wegen Sachbeschädigung, Gefährdung des Lebens, Widerhandlung gegen das Strassenverkehrsgesetz sowie Störung des öffentlichen Verkehrs vor der Justiz verantworten müssen.
Ahorne in Winterthur ...
Auch in anderen Gegenden der Schweiz wurden mutwillig Bäume gefällt. So etwa im Sommer vor zwei Jahren in Winterthur. Damals hatte ein Unbekannter mit einer Axt eine Esche, drei Ahornbäume und eine Vogelkirsche gefällt. Die Bäume liess der Unbekannte über die Strasse hängend liegen.
... Obstbäume in Solothurn ...
Im Mai 2014 sägten Unbekannte im solothurnischen Nennigkofen 15 Obstbäume mutwillig durch. Diese waren Eigentum der Kirschblütengemeinschaft, einer esoterischen, sektenähnlichen Gruppierung. Der Sachschaden betrug mehrere tausend Franken.
... Fichten im Kanton Zug
Bereits 2013 waren in Menzingen im Kanton Zug über 50 Bäume in einem Zeitraum von zwei Monaten illegal gefällt worden. Sie wurden ebenfalls nicht genutzt, sondern im Wald liegen gelassen. (jeb/sda)