Enfant terribleVarela: «Das regt mi uf»
Ex-YB- und Xamax-Heisssporn Carlos Varela ist weg von den Schweizer Fussballplätzen. Seine Ausraster bleiben jedoch noch lange in Erinnerung.
- von
- Herbie Egli
Carlos Varelas Radio-Interview-Mix nach dem Spiel gegen Basel. (Video: Youtube)
Carlos Varela platzte am Dienstag der Kragen. Er sei regelmässig Opfer ungerechter und irrationaler Entscheide der Schiedsrichter und der Swiss Football League. Mit dieser Aussage reagierte der Offensivspieler auf die drei Spielsperren, die ihm die Disziplinarkommission aufbrummte. Der Grund: Varela soll nach dem Spiel gegen Zürich im Kabinengang einen Schiedsrichter-Assistenten verbal angegriffen haben. Weil er die Art des Verbandes nicht mehr ertragen kann, löste der Heisssporn seinen Vertrag mit Xamax auf.
Dabei ist es bei weitem nicht das erste Mal, dass Varela ausfällig wurde. Nach dem ersten Spiel in der Saison 2008/2009 gegen Basel (1:2) griff er während einem Radio-Interview vorbeilaufende Gegenspieler oder Fans an. «Heb di schlitte, du huere schissdräck du», rief Varela. Frei übersetzt: Halt die Schnauze, du Scheissdreck. Varela konnte sich auch mit der Basler Spielweise nicht anfreunden. «Sie können nur stehende Bälle spielen. 'Das regt mi uf'.» Varela spielte von 2000 bis 2003 selbst für Basel …
Teamkollege mit Schlägen attackiert
Nicht nur Schiedsrichter oder gegnerische Teams bekommen ihr Fett weg. Auch Gegen- oder sogar Mitspieler mussten schon den Kopf hinhalten. Der ehemalige YB-Teamkollege David Degen erlebte dies wortwörtlich. In der Rückrundenvorbereitung 2009 wird er vom Enfant terrible des Öfteren provoziert. Während einer Trinkpause schlägt Varela Degen sogar in den Rücken und auf den Kopf.
Auch in diesem Frühling hatte Varela einen Aussetzer. Und erst noch einen der gröberen Art. Nachdem er Xamax gegen Aarau in Führung geschossen hatte, lief er vor den gegnerischen Fans vorbei, zündete eine Handgranate und warf sie ihnen zu. Natürlich alles nur mit Gesten gespielt und nicht in Wahrheit. Ein solcher Jubel ist aber dennoch komplett daneben.
Mann darf gespannt sein, wo der 32-jährige Varela seine Karriere fortsetzt. Wenn er dann wegen seiner Ausraster überhaupt noch einen Verein findet.