IS-Opfer Kayla Mueller: Vater der Geisel kritisiert US-Regierung scharf

Aktualisiert

IS-Opfer Kayla MuellerVater der Geisel kritisiert US-Regierung scharf

Nach dem Tod der US-Geisel Kayla Mueller erhebt ihr Vater schwere Vorwürfe gegen die US-Regierung.

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Die Familie der getöteten US-Geisel Kayla Mueller trauert. Am 18. Februar sprach Kaylas Bruder Eric Mueller bei einer Gedenkfeier in Prescott, Arizona.

Die Familie der getöteten US-Geisel Kayla Mueller trauert. Am 18. Februar sprach Kaylas Bruder Eric Mueller bei einer Gedenkfeier in Prescott, Arizona.

Keystone/AP/Michael Chow
Kaylas Eltern Carl und Marsha Mueller an der Gedenkfeier für ihre Tochter.

Kaylas Eltern Carl und Marsha Mueller an der Gedenkfeier für ihre Tochter.

Keystone/AP/rob Schumacher
Keystone/AP/Michael Chow

Die Führung in Washington habe «Politik vor das Leben» von Amerikanern gestellt, sagte Carl Mueller, Vater der getöteten US-Geisel Kayla Mueller, in der NBC-Sendung «Today». Das Interview mit der Familie von Kayla Mueller soll am (heutigen) Montag ausgestrahlt werden.

Zwar verstehe seine Familie die US-Linie, keine Lösegelder an Entführer zu zahlen. Auf der anderen Seite müsse man «alle Eltern verstehen, die wollen, das alles getan wird, damit dein Kind nach Hause kommt», sagte er weiter.

«Forderungen wurden grösser»

Bruder Eric Mueller stellte einen Zusammenhang zum umstrittenen Austausch des lange in Afghanistan gefangen gehaltenen US-Soldaten Bowe Bergdahl gegen fünf Taliban im Mai 2014 her. «Das machte die ganze Situation schwieriger, weil dann die Forderungen grösser wurden», sagte er ebenfalls auf NBC über die Geiselnehmer. «Sie erkannten, dass sie etwas in der Hand hatten.»

Carl Mueller sagte, es sei schwer zu verstehen, warum man zwar fünf Taliban-Kommandeure austausche, aber sich weigere, Lösegeld für seine Tochter zu zahlen oder zahlen zu lassen. «Ich habe diese Frage auch dem Präsidenten gestellt, als wir im Weissen Haus waren», fügte er hinzu. Genaueres sagte er nicht.

Die Familie von Kayla Mueller in der NBC-Sendung «Today»:

Bei jordanischem Luftangriff gestorben?

Die Entwicklungshelferin Mueller war im August 2013 in Syrien entführt worden. In der vergangenen Woche gab die US-Regierung ihren Tod bekannt und erklärte, die Terrormiliz Islamischer Staat sei dafür verantwortlich. Der IS betonte dagegen, die 26-Jährige sei bei einem jordanischen Luftangriff ums Leben gekommen.

Muellers Freunde nannten die 26-Jährige ein Beispiel für Menschenfreundlichkeit. (sda)

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