Nächtelang ausgeharrtVater kämpft auf Kran für seinen Sohn
Im Westen Frankreichs gehen Männer im Kampf um mehr Besuchsrechte für ihre Kinder auf die Kräne. Sie verlangen von Premierminister Jean-Marc Ayrault mehr Rechte.
Ein Vater will seinen Sohn sehen und riskiert dafür sein Leben: Serge Charnay, der von seinem Sohn getrennt im westfranzösischen Nantes lebt, harrt seit Freitag in 40 Metern Höhe auf einem Kran aus. Er will erst nach einem Gespräch von Regierungsvertretern mit Väter-Organisationen wieder herunterkommen. Ein solches Treffen soll im Verlauf der Woche stattfinden.
Der Franzose will für mit Aktion für ein Besuchsrecht für seinen Sohn kämpfen. Er erklomm den Kran mit einem Banner mit der Aufschrift: «Benoit, seit zwei Jahren ohne Vater.»
Premierminister trifft Vater-Vertreter
Nach seiner dritten Nacht auf dem Kran sagte der 42-jährige Serge Charnay am Montag der Nachrichtenagentur AFP, er werde seine Protestaktion nur dann früher beenden, falls es «wirklich Unvorhergesehenes aus anderen Gründen» gebe.
Premierminister Jean-Marc Ayrault hatte Gespräche mit Väter-Organisationen zu Sorgerechtsfragen angekündigt. Die Minister für Justiz und Familie wollen im Laufe der Woche mit Vertretern von Väter-Verbänden sprechen.
(Video: YouTube/CatastNatural)
Weitere Väter auf Kränen
Nach der Aktion von Charnay in Nantes hatten am Wochenende in Frankreich zwei weitere Väter Kräne besetzt, allerdings beendeten sie ihren Protest nach kurzer Zeit. Charnay hatte das Besuchsrecht für seinen Sohn vor zwei Jahren verloren, nachdem er wegen Kindesentziehung verurteilt worden war.
Die Vaterrechte-Gruppe SVP Papa verurteilte allerdings die waghalsigen Kranbesetzungen: Die Väter setzten ihre Leben aufs Spiel und liefen Gefahr, von der Öffentlichkeit statt als «Papas» als «Durchgedrehte» wahrgenommen zu werden.
(Video: YouTube/Daniel Morvan) (sda)