Vatikan hat Angst vor Schwulen
Der Vatikan will Homosexuellen, die nicht keusch leben, künftig den Zugang zum Priesteramt verwehren. Dies geht aus einem neuen Dokument des Heiligen Stuhls hervor.
Männer mit «homosexuellen Tendenzen» sollen künftig nur dann zum Priester geweiht werden, wenn sie mindestens drei Jahren enthaltsam waren. Nur dann könne der Anwärter die für das Priesteramt notwendige «emotionale Reife» und «spirituelle Väterlichkeit» entwickeln, heisst es in dem Papier.
Das Dokument soll offiziell am kommenden Dienstag präsentiert werden. Papst Benedikt XVI. hatte das Dokument, das von der Bildungskongregation ausgearbeitet worden ist, bereits am 31. August abgesegnet.
Homosexualität gilt in der Katholischen Kirche als «schwere moralische Verwirrung» und «Sünde». Immer wieder gibt es Spekulationen darüber, dass es unter Priestern einen ungewöhnlich hohen Anteil an Homosexuellen gäbe. Mitunter heisst es, ein Viertel, bis zu zu einem Drittel aller Priester sei schwul.
Wahrscheinlich mit Blick auf den schweren Kindsmissbrauch- Skandal durch pädophile Priester, der 2002 die US-Kirche erschütterte, heisst es im Vorwort zu dem Papier, die Normen zur Homosexuelle-Frage seien wegen der «aktuellen Situation» notwendig geworden.
(sda)