182,9 Millionen GewinnVaudoise macht Rekordgewinn
Das Jahr 2014 war für die Vaudoise-Versicherungen erfolgreich. Ein Grossteil des Gewinns fiel im Nichtlebengeschäft an, der sich um 16,5 Prozent steigerte.

Das Logo der Vaudoise-Versicherungen in Lausanne.
Einfach und verständlich will die Versicherung Vaudoise sein. Die Strategie zahlt sich offenbar aus. Für das Jahr 2014 schreibt die Gruppe einen Rekordgewinn.
Das Jahresergebnis liegt um etwa ein Fünftel höher als im Vorjahr bei knapp 154 Mio. Franken. Ein Teil davon stammt aus dem Verkauf der Liechtensteiner Tochter Valorlife. Doch auch ohne diesen Zufluss hätte der Gewinn Rekordniveau erreicht, wie die Vaudoise-Verantwortlichen am Mittwoch vor Journalisten betonten.
Valorlife abgestossen
Die Gruppe will sich ganz auf den Schweizer Markt ausrichten und hat sich darum von Valorlife getrennt. Seit 2011 fokussiert Vaudoise auf die Schweiz und auf die Rückkehr zu den genossenschaftlichen Wurzeln.
Sich «beharrlich auf eine einfache und verständliche Strategie zu konzentrieren», zahle sich für Vaudoise aus, sagte der Unternehmenschef Philippe Hebeisen.
Der Valorlife-Verkauf ist aber auch dafür verantwortlich, dass die gebuchten Prämien zurückgingen. Im Nicht-Lebengeschäft wuchs Vaudoise aber um 5 Prozent auf knapp 791 Mio. Franken.
Wachstum in der Deutschschweiz
In diesem Geschäft sind die Motorfahrzeugversicherungen die wichtigste Stütze. Vaudoise konnte die gebuchten Prämien um 3,5 Prozent steigern. Alle anderen Prämien (Unfall, Krankheit, Sachversicherungenund Haftpflicht) sind ebenfalls höher ausgefallen. Für die Westschweizer Gruppe erfreulich ist auch ihr Wachstum in der Deutschschweiz ( 2,3 Prozent).
Die Schadenkostenquote, also das Verhältnis von Prämieneinnahmen zu Aufwendungen für Versicherungsbetrieb und Versicherungsleistungen, betrug 89,2 Prozent, gegenüber 92,4 Prozent im Vorjahr.
Bei den Lebensversicherungen gingen die gebuchten Bruttoprämien um etwa ein Drittel auf 416,7 Mio. Fr. zurück. Ohne Valorlife wuchsen die direkten gebuchten Leben-Prämien aber um 6,5 Prozent. Wie die gesamte Branche kämpft Vaudoise mit den tiefen Zinsen, wodurch der Gewinn in diesem Bereich schrumpfte.
Aus ihren Kapitalanlagen erwirtschaftete Vaudoise eine Nettorendite von 3,2 Prozent. Das Eigenkapital wuchs um mehr als 13 Prozent auf 1,464 Mrd. Franken.
Höhere Dividende und günstigere Prämien
Aktionäre und Kunden sollen vom guten Geschäftsjahr profitieren. Der Verwaltungsrat schlägt je Namenaktie B eine um einen Franken höhere Dividende von 12,00 Fr. vor (Namenaktie A: unverändert 20 Rappen).
Gestützt auf die genossenschaftliche Positionierung wird ein Teil des Gewinns ausgeschüttet. Dieses Mal profitieren Kunden der Haftpflicht- und Sachversicherungen, nachdem zuvor die Motorfahrzeugkunden berücksichtigt wurden.
Für das laufende Jahr rechnet die Versicherungsgruppe bei den Vermögens- und Personenversicherungen mit einem überdurchschnittlichen Wachstum. Vor allem in der Deutschschweiz will Vaudoise zulegen.
Bei den Lebensversicherungen konzentriert sie sich auf jene Produkte, deren Garantien an die Marktbedingungen angepasst sind. Vaudoise hat auch neue Produkte lanciert, die bei den Kunden bisher gut ankommen. Trotz Turbulenzen an den Währungsmärkten und tiefen Zinsen hält die Gruppe an ihren Zielen fest. (sda)
Vaudoise-Aktien nach Zahlen auf Allzeithoch
Die Aktien der Vaudoise Versicherung sind am Mittwochmorgen an der Schweizer Börse gesucht gewesen.
Sowohl mit dem Gewinn als auch mit dem Kosten-/Schadensatz übertraf der Versicherer Versicherung die Markterwartungen. Der Aktienkurs kletterte auf Rekordniveau.
Bis um 9.50 Uhr stieg der Wert der Vaudoise-Anteile um 2,8 Prozent und erreichte mit 499 Fr. das Allzeithoch. Gehandelt war bis dahin bereits mehr als ein Drittel eines üblichen Tagesvolumens. Um 10 Uhr war der Kurs bereits wieder unter den Rekordstand gesunken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI stand 0,2 Prozent im Plus. (SDA)