Nach StauVBL fordert Verkehrstrennung
Zwei Unfälle haben am Donnerstag zu einem Verkehrschaos in Luzern geführt. Die VBL stellen nun Forderungen.
- von
- Daniela Gigor

Zwei Unfälle auf der Autobahn haben gestern zum Verkehrschaos in der Stadt Luzern geführt.
Kurz nach sieben Uhr hat es auf der Autobahn A2 innert weniger Minuten zweimal gekracht. Die Unfälle, die sich vor dem Reussporttunnel und auf der Höhe Rothenburg ereigneten, führten in der Folge zu einem Verkehrschaos in der Stadt Luzern. Weil sich der Individualverkehr staute, blieben auch die Busse der VBL stecken.
Auf den Buslinien 2, 12, 22, 23 und 24 kam es zu Verspätungen bis zu 30 Minuten. Am Central mussten die Busse vorzeitig wenden, um den Takt aufrechtzuerhalten. Auf der Strecke zwischen Sprengi und Central wurden zudem Shuttlebusse eingesetzt, um die Situation zu entlasten. «Damit konnten die regulären Busse Zeit gewinnen, die es für die Strecke durch die verstopfte Innenstadt brauchte», sagt VBL-Sprecherin Silja Husar.
Bevorzugungsmassnahmen ungeeignet
Die Chauffeure der VBL spüren das wachsende Verkehrsaufkommen täglich – auch ohne Unfälle. «Um die Situation zu verbessern, wünschen wir durchgehende Busspuren oder Bevorzugungsmassnahmen bei den Lichtsignalen», sagt Husar weiter.
Bei Stau hält Roger Sonderegger vom Kompetenzzentrum Mobilität bei der Hochschule Luzern allerdings wenig von Bevorzugungsmassnahmen, weil das grösste Problem der Stadt der fehlende Platz sei: «Nur eine getrennte Verkehrsführung des ÖV und Individualverkehrs kann die Probleme lösen.» Der ÖV und der Langsamverkehr sollen so attraktiv gestaltet werden, dass die Leute Autos nicht mehr benötigen. «Denn Autos sind das falsche Verkehrsmittel für Innenstädte», so Sonderegger.
Staus kosten die VBL viel Geld
Alle Fahrzeuge der VBL sind mit Bordcomputern ausgerüstet, die jeweils die benötigte Fahrzeit aufzeichnen. An Wochentagen zwischen 17 und 18 Uhr benötigen Chauffeure eineinhalb Mal mehr Zeit, um ihre Strecken abzufahren, als zu anderen Tageszeiten. Damit der Fahrplan eingehalten dann werden kann, setzt die VBL nach eigenen Angaben zusätzlich acht Busse ein. Dadurch entstehen der VBL pro Jahr zusätzliche Kosten von 1,15 Millionen Franken.