Zürich: VBZ-Gäste werden immer aggressiver

Aktualisiert

ZürichVBZ-Gäste werden immer aggressiver

2009 wurden in Zürich rund 40 000
VBZ-Gäste ohne Ticket erwischt. Und: Die Schwarzfahrer werden immer aggressiver.

von
David Torcasso
Grosskontrolle: Die VBZ und die Polizei sind ein gut eingespieltes Team. (Keystone)

Grosskontrolle: Die VBZ und die Polizei sind ein gut eingespieltes Team. (Keystone)

Die Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ) müssen nach den Vorgaben des Zürcher Verkehrsverbunds pro Jahr rund drei Millionen Fahrgäste kontrollieren – das entspricht rund einem Prozent der Fahrgäste, die jährlich auf dem VBZ-Netz verkehren. Im vergangenen Jahr haben die VBZ 3,3 Millionen Gäste auf ihren Tram- und Busstrecken überprüft. Die Schwarzfahrerquote betrug dabei 1,21 Prozent, wie die neusten Zahlen der VBZ belegen. Das sind rund 110 Schwarzfahrer pro Tag. 2008 lag die Schwarzfahrerquote noch bei 1,17 Prozent.

Die VBZ nahmen bei ihren Kontrollen im letzten Jahr vermehrt die Hilfe der Stadtpolizei in Anspruch: «Das Aggressionspotential der kontrollierten Fahrgäste und vor allem der Schwarzfahrer hat zugenommen», sagt VBZ-Sprecherin Daniela Tobler. «Die Polizei stellt sicher, dass unsere Kundenberater nicht tätlich angegriffen werden.» Das komme leider immer wieder vor. Zudem könne man mit der Polizei die Kontrollen effizienter und schneller abwickeln, weil die Beamten Personen, die sich nicht ausweisen, gleich an Ort und Stelle kontrollieren können. Wie viel die VBZ die Polizeieinsätze kosten, wollte Tobler nicht sagen. Die VBZ investieren rund 40 000 Stunden für die Kontrolle ihrer Fahrgäste. «Der leichte Anstieg zeigt, dass Kontrollen nötig sind, und wir werden diese auch künftig mindestens in diesem Rahmen halten.»

Kleine Lücke für Schwarzfahrer

Wer vergessen hat, sein Abo zu erneuern und kontrolliert wird, hat die Möglichkeit, innerhalb von zehn Tagen ein neues Abo zu lösen und es bis auf den Tag des Ablaufdatums nahtlos zurückzudatieren. «Aus Kulanz unseren Stammkunden gegenüber erlassen wir dann eine Busse», sagt ZVV-Sprecherin Julie Stucki. Das Abo darf aber nicht länger als 5 bzw. 20 Tage abgelaufen sein. In dieser Zeitspanne wäre es also möglich, ohne Busse davonzukommen.

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