Verkleidete Taliban greifen NATO-Stützpunkt an
Kämpfer der radikalislamischen Taliban haben am Mittwoch in Uniformen der afghanischen Armee einen abgelegenen Stützpunkt der NATO im Osten des Landes angegriffen.
Bei dem Angriff auf den Posten in der Provinz Nuristan wurden zwei afghanische Soldaten getötet und elf NATO-Soldaten verwundet, wie die Militärallianz mitteilte.
Ebenfalls im Osten Afghanistans entging der Gouverneur der Provinz Chost am Mittwoch nur knapp einem Selbstmordanschlag. Der Täter fuhr mit seinem Auto in einen Konvoi von Gouverneur Arsallah Dschamal und brachte das Fahrzeug zur Explosion. Eine Person in dem aus sechs Autos bestehenden Konvoi wurde getötet, sieben wurden verletzt. «Es war ein Angriff auf meine Person», sagte Dschamal nach dem Anschlag in der Nähe der Provinzhauptstadt Chost. Im Unterschied zu seinen Leibwächtern blieb der Gouverneur unverletzt.
Wenige Stunden zuvor entführten bewaffnete Männer im Süden des Landes den Bürgermeister der Stadt Gereschk in der Provinz Helmand. Dur Ali Schah war mit zwei Söhnen und einem weiteren Mann in die Provinzhauptstadt Laschkar Gah unterwegs, wie der Verwaltungschef des Bezirks Gereschk, Abdul Manaf Chan, mitteilte. Verschleppt wurde aber nur der Bürgermeister. Die Behörden leiteten eine Fahndung nach den Tätern ein.
Erst am Wochenende war eine deutsche Entwicklungshelferin in Kabul entführt und nach einem Tag von der Polizei befreit worden. Ausserdem befinden sich noch ein deutscher Bauingenieur und 19 Südkoreaner in der Gewalt afghanischer Geiselnehmer. (dapd)