«Germanische Neue Medizin» : Vermieter schmeissen Anhänger von umstrittenen «Krebsheilern» raus

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«Germanische Neue Medizin» Vermieter schmeissen Anhänger von umstrittenen «Krebsheilern» raus

Anhänger der «Germanischen Neuen Medizin» halten 16 Vorträge über «Wunderheilungen» in der Deutschschweiz. Die Vermieter eines Lokals kündigen nach dem Bericht über die problematische Organisation den Mietvertrag.

von
Chantal Gisler
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Ein Anhänger der Behandlungsmethode «Germanische Neue Medizin» aus dem Kanton Aargau plant eine «Swiss-Tour 2022». Auf Youtube hat er zu dem Thema zahlreiche Videos hochgeladen. 

Ein Anhänger der Behandlungsmethode «Germanische Neue Medizin» aus dem Kanton Aargau plant eine «Swiss-Tour 2022». Auf Youtube hat er zu dem Thema zahlreiche Videos hochgeladen. 

Screenshot Youtube
Die Anhängerinnen und Anhänger lehnen die moderne Medizin ab. (Symbolbild)

Die Anhängerinnen und Anhänger lehnen die moderne Medizin ab. (Symbolbild)

20min/Michael Scherrer
In Basel hat man mit dem angeblichen Wunderheiler und den Vorträgen über GNM offenbar kein Problem. 

In Basel hat man mit dem angeblichen Wunderheiler und den Vorträgen über GNM offenbar kein Problem. 

20min/Marco Zangger

Darum gehts: 

«Germanische Neue Medizin»-Anhänger und -Anhängerinnen touren durch die Schweiz, um Werbung für ihre Behandlungsmethode zu machen. Das Problem: Sie ist umstritten und gefährlich. Denn ihr zufolge gibt es keine Krankheiten, sondern seelische Konflikte, die den Menschen überraschen. Diabetes, Krebs und andere Krankheiten müssen ihrer Philosophie nach einfach «überwunden» werden.

Die ersten Vorträge der umstrittenen «Krebsheiler» fanden schon Ende April statt. Die Veranstaltungen dauern jeweils eineinhalb Stunden und sind kostenlos. Der letzte Vortrag hätte Mitte August in Brugg (AG) stattfinden sollen. Das Lokal, in dem der Vortrag stattfinden sollte, gehört einem Verein. Auf Anfrage von 20 Minuten erklärt der Verein jetzt, dass der Vorstand nach kurzer Recherche zur Organisation den Mietvertrag gekündigt hat.

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«Wir wurden vor einiger Zeit von einer Frau kontaktiert, die nichts mit unserem Verein zu tun hat. Sie fragte an, ob sie das Lokal für einen Vortrag einen Abend lang mieten könne», sagt der Vereinspräsident. Man habe sich nichts dabei gedacht und zugesagt, erklärt er. Nach der Anfrage von 20 Minuten sei dem Vorstand erst bewusst geworden, welche Organisation hinter dem Verein stecke. «Damit wollen wir nichts zu tun haben.»

In Basel sieht man kein Problem

Unproblematisch findet es hingegen die Vermieterin eines Lokals in Basel. Auf Anfrage erklärt sie, dass sie den Raum immer wieder vermiete, sei es für Aufnahmen, für Besprechungen oder Workshops. Es gebe ein Spektrum von Vermietungen, von Pharmaunternehmen bis hin zu Privatpersonen, die etwas ausprobieren möchten.

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