300'000 Franken LohnVersetzter Kommandant verdient mehr als der Chef
Armee-Ausbildungschef Daniel Baumgartner hat seinen Posten quittiert und um Versetzung gebeten. Um seinen Lohn muss er sich keine Sorgen machen.
- von
- dmo
In Folge der Spesenaffäre der Schweizer Armee quittierte Ausbildungschef Daniel Baumgartner seinen Posten, da er sich nicht mehr getragen fühlte. Er bat die VBS-Vorsteherin Viola Amherd (CVP) um Versetzung nach Washington. Letzte Woche ist der Bundesrat diesem Antrag gefolgt.
Somit wird Baumgartner Verteidigungsattaché in der amerikanischen Hauptstadt. Die insgesamt 18 Schweizer Aussenposten sind begehrt, beträgt der Monatslohn doch fast 15'000 Franken. Baumgartner wird aber nochmals eine ganze Ecke mehr kassieren. Der Korpskommandant darf seinen bisherigen Lohn von 300'000 Franken behalten. Wie der «Tages Anzeiger» schreibt, wurde dies sowohl im Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wie auch im Verteidigungsdepartement (VBS) kritisiert.
50'000 Franken weniger
Baumgartner wird in der Lohntabelle des Bundes zwar um sieben Positionen zurückversetzt. Im Portemonnaie des Kommandanten hat die Rückstufung aber keinerlei Folgen. Das VBS bestätigt auf Anfrage: «Gestützt auf Artikel 52a Absatz 1bis der Bundespersonalverordnung, gewährt der Bundesrat Korpskommandant Baumgartner einen Besitzstand von vier Jahren auf seinem Lohn.»
Pikant: Mit Jacques Pitteloud sitzt bald ebenfalls ein ehemaliger Militär auf dem Botschafterposten. Pitteloud wird als direkter Vorgesetzter Baumgartners rund 50'000 Franken im Jahr weniger verdienen als sein Untergebener. Unter Angestellten im EDA und VBS wird derzeit hinter den Kulissen heftig diskutiert, welche Auswirkungen das Spitzensalär Baumgartners auf das Arbeitsverhältnis zum Missionschef in Washington haben wird.