RusslandVerteidigungsminister Schoigu soll schweren Herzinfarkt erlitten haben
Laut dem Geschäftsmann Leonid Newslin befindet sich Schoigu nach einem Herzinfarkt auf der Intensivstation. Weiter soll die russische Führung über 20 Generäle verhaftet haben, die im grossen Stil Gelder veruntreut haben sollen.
- von
- Benedikt Hollenstein
Darum gehts
Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu soll sich in Intensivpflege befinden, nachdem er einen massiven Herzinfarkt erlitten hat. Dies berichtet die «Daily Mail» mit Bezug auf den russisch-israelischen Geschäftsmann Leonid Newslin. Bevor er 2003 aus Russland floh, um sich der Verfolgung der russischen Behörden zu entziehen, war Newslin einer der reichsten Männer Russlands. Nach seiner Flucht verurteilte der Kreml Newslin in Abwesenheit zu lebenslanger Haft.
Geplante Attacke?
Demnach soll Schoigu, der die russische Armee seit zehn Jahren führt und als Putins rechte Hand gilt, Opfer eines Angriffes auf sein Leben geworden sein. US-Geheimdienste berichteten in den letzten Wochen, dass sich das Verhältnis zwischen Kreml-Chef Putin und Schoigu verschlechtert habe, nachdem der russische Präsident von den hohen Verlusten in der Ukraine erfahren hatte. Auch gab es in der Vergangenheit bereits Berichte zu einem angeblichen Herzinfarkt und Spekulationen zum Gesundheitszustand des 66-Jährigen.
Der Verteidigungsminister, der in der Vergangenheit viel in der Öffentlichkeit zu sehen war, scheint sich auch aus dem Rampenlicht zurückgezogen zu haben. Zwar war Schoigu am Mittwoch bei einer Videokonferenz zu sehen, der Fakt, dass der Verteidigungsminister kein einziges Wort verlor, legt aber den Verdacht nahe, dass es sich auch um ältere Aufnahmen handeln könnte, die eingefügt wurden. Newslin bezieht sich bei seinen Aussagen auf Quellen aus Moskau.
20 Generäle verhaftet
Allgemein scheint der Kreml derzeit die Reihen seiner hohen Militärs zu bereinigen. So sollen laut Newslin in den letzten Tagen zwanzig ranghohe Generäle der russischen Armee verhaftet worden sein. Ihnen werde vorgeworfen, insgesamt bis zu zehn Milliarden Dollar Gelder veruntreut zu haben, die für die Invasion der Ukraine geplant waren, wie die «Daily Mail» weiter berichtet. Sollten sich die Behauptungen des Unternehmers bewahrheiten, würde dies wohl eine bestehende Kluft zwischen Putin und den Führungskräften von Militär und Geheimdienst bestätigen.
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