Von verurteiltem Kinderschänder (35) fehlt jede Spur

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Nach 3 Jahren HaftVerurteilter Kinderschänder (35) in die Schweiz abgeschoben – wo ist er?

Ein Afghane misshandelt in Deutschland einen Buben (6) und ein Mädchen (8). Er muss für mehrere Jahre hinter Gitter. Nun wurde er in die Schweiz abgeschoben und ist untergetaucht.  

Florian Osterwalder
von
Florian Osterwalder
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Der 35-jährige Afghane wurde am Zoll in Basel den Schweizer Behörden übergeben. 

Der 35-jährige Afghane wurde am Zoll in Basel den Schweizer Behörden übergeben. 

imago images/Geisser
Danach verliert sich seine Spur in Basel. 

Danach verliert sich seine Spur in Basel. 

IMAGO/blickwinkel
Rückführungen nach Afghanistan sind zurzeit nicht möglich. Dort regieren die Taliban. 

Rückführungen nach Afghanistan sind zurzeit nicht möglich. Dort regieren die Taliban. 

IMAGO/UPI Photo

Darum gehts

  • Ein Afghane (35) wurde von Deutschland in die Schweiz abgeschoben. 

  • Der Aufenthaltsort des 35-Jährigen ist mittlerweile nicht mehr bekannt. 

  • In Deutschland hat er wegen Kinderschändung mehr als drei Jahre im Gefängnis gesessen. 

2018 verurteilte ein deutsches Gericht einen Afghanen (35) zu dreieinhalb Jahren Gefängnis. Er missbrauchte einen Sechsjährigen und ein achtjähriges Mädchen schwer. Am Freitag haben deutsche Behörden den Mann in die Schweiz abgeschoben. Wie der «Blick» schreibt, tauchte der 35-jährige Afghane danach unter. In der Schweiz hat er jedoch keine Aufenthaltsbewilligung. Er konnte nur in die Schweiz abgeschoben werden, weil er einst illegal von der Schweiz nach Deutschland eingereist war. So sieht es das Rückübernahmeabkommen vor.  

Wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) gegenüber dem «Blick» sagt, wurde der 35-Jährige wegen rechtswidrigen Aufenthaltes an die Staatsanwaltschaft verzeigt und aus der Schweiz weggewiesen. Dazu kam noch eine Einreisesperre gegen den Afghanen. Obwohl eine Wegweisung augesprochen wurde, liessen die Schweizer Behörden den Mann laufen. «Gegen die betroffene Person liegt in der Schweiz nichts vor. Darum konnte sie von den Schweizer Grenzschutzbehörden auch nicht festgehalten werden», so SEM-Sprecher Reto Kormann gegenüber dem «Blick». Greife man die Person nun in der Schweiz auf, sei der Sachverhalt anders, so Korman weiter. Der Aufenthaltsort des 35-Jährigen ist zurzeit nicht bekannt. 

Hält sich der Afghane in Basel auf?

Es ist somit nicht klar, wo sich der Kinderschänder aufhält. Letzter bekannter Aufenthaltsort war Basel, wo deutsche Polizisten ihn dem Schweizer Grenzschutz übergaben. Wie SEM-Sprecher Korman sagt, sei man mit den deutschen Behörden wegen des Falls in Kontakt. «Die Beziehungen mit Deutschland sind gut, und es bestehen gute Gesprächskanäle auf allen Ebenen.» 2021 schoben die deutschen Behörden den 35-Jährigen in sein Heimatland Afghanistan ab. Das war vor der Machtübernahme der Taliban. Mittlerweile führen beide Länder, die Schweiz und Deutschland, keine Rückführungen mehr in das Land im Mittleren Osten durch.

Die «Bild» berichtete, dass der Afghane im Dezember 2022 wieder in Deutschland war, eingereist über die Schweiz. Bei einer Kontrolle in Weil am Rhein (DE) wurde er festgenommen und kam ins Gefängnis. Mittlerweile hat er seine Strafe abgesessen. Illegale Grenzübertritte zwischen der Schweiz und Deutschland häufen sich. 2020 waren es noch 1574 illegale Einreisen, 2021 bereits 2512. Ein Jahr später explodierten dann die Zahlen: Im gesamten letzten Jahr wurden 10’500 illegale Grenzübertritte registriert. 

Viele der Flüchtlinge reisen über die Balkanroute nach Westeuropa. Häufig kommen sie via Österreich über Buchs im Kanton St. Gallen in die Schweiz und von dort weiter nach Deutschland. Viele der Migranten stellen lieber in Deutschland einen Asylantrag als in der Schweiz. Bei unseren Nachbarn ist es für sie einfacher, eine Arbeit zu finden.

Bist du minderjährig und von sexualisierter Gewalt betroffen? Oder kennst du ein Kind, das sexualisierte Gewalt erlebt?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Kokon, Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

Castagna, Beratungsstelle bei sexueller Gewalt im Kindes- und Jugendalter

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Bist du selbst pädophil und möchtest nicht straffällig werden? Hilfe erhältst du bei Forio, Beforemore und bei den UPK Basel.

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