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Adria Verwirrung um Zürcher Fähren-Opfer

Der Zürcher Georgios D. sei eines der zehn Todesopfer des Fährunglücks in der Adria – sagt seine verletzte Frau Theodora. Sein Sohn widerspricht allerdings.

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Theodora D. wurde nach ihrer Rettung in ein Spital im italienischen Galatia gebracht. Sie sagt, ihr Mann Georgios D. sei erfroren, nachdem er versucht habe, sie zu wärmen: «Er hat sich für mich geopfert.»

Theodora D. wurde nach ihrer Rettung in ein Spital im italienischen Galatia gebracht. Sie sagt, ihr Mann Georgios D. sei erfroren, nachdem er versucht habe, sie zu wärmen: «Er hat sich für mich geopfert.»

Screenshot Corriere.TV
Der Grieche Georgios D. (67) lebte 40 Jahre lang in der Stadt Zürich. Er war gemeinsam mit seiner Frau auf der Rückreise von den Ferien in Griechenland.

Der Grieche Georgios D. (67) lebte 40 Jahre lang in der Stadt Zürich. Er war gemeinsam mit seiner Frau auf der Rückreise von den Ferien in Griechenland.

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Theodora D.* (56) wurde nach ihrer Rettung von der brennenden Fähre «Norman Atlantic» in ein Spital im italienischen Galatina gebracht. Ihr Mann Georgios (67) habe bei dem Unglück auf der Adria das Leben verloren, erzählte sie italienischen Medien.

Sein Sohn Labros D. reiste sofort zum Unglücksort und ging in die Leichenhalle, um seinen Vater zu identifizieren. Das konnte er allerdings nicht – der Tote sei nicht sein Vater, sagte er lokalen Medien. Er hoffe nun weiter, dass Georgios unter den Geretteten sei.

Seine Mutter Theodora D. sagte, was in der Nacht passierte: Ihr Mann habe geschlafen, sie aber sei wach gewesen, als sie plötzlich Rauch gerochen habe. Daraufhin habe sie ihren Mann geweckt.

«Es war ein Desaster, wir wussten nicht, wo wir hingehen sollten», so D. Schliesslich sei es ihnen gelungen, eine Notrutsche zu einem Rettungsboot zu nehmen: «Mein Mann ging voraus, ich folgte ihm.» Doch das Boot sei zu weit weg gewesen, sie seien im Wasser gelandet. Aus der Nase ihres Mannes sei Blut gelaufen, wohl weil er sich am Schiff den Kopf angeschlagen habe.

«Er hat sich für mich geopfert»

Vier Stunden lang seien sie daraufhin im Wasser gewesen und hätten sich schwimmend an der Oberfläche gehalten. «Wir sterben, wir sterben», habe ihr Mann zu ihr gesagt, berichtet Theodora D. Als nach unerträglich langer Zeit endlich Retter eintrafen, war es zu spät für Georgios D. «Mein Mann starb in meinen Armen. Er hatte mich wärmen wollen – und erfror. Er hat sich für mich geopfert.»

Der Grieche Georgios D. lebte 40 Jahre in der Stadt Zürich. Als sich die Katastrophe ereignete, befand sich das Ehepaar auf der Rückreise von den Ferien in Griechenland. In Zürich hatten sie gemeinsam mit ihren erwachsenen Kindern Neujahr feiern wollen.

*Namen der Redaktion bekannt.

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