Viele WechselVerzögerung bei Krankenkassenkarten könnte Kunden teuer zu stehen kommen
Die gestiegenen Prämien haben dazu geführt, dass die Krankenkassen von Wechseln überrannt wurden. Dies hat Auswirkungen auf die Versicherten und das Gesundheitssystem.
- von
- Justin Arber
Darum gehts
Die Prämienerhöhung hat viele Schweizerinnen und Schweizer dazu bewegt, ihre Krankenkasse zu wechseln.
Weil die Krankenkassen von neuen Anträgen überrannt werden, sind sie mit dem Ausstellen der Krankenkassenkarten in Verzug.
Dies könnte vor allem bei Auslandsreisen zum Problem werden.
Über ein Viertel der versicherten Schweizerinnen und Schweizer haben ihre Krankenkasse gewechselt. Dies zeigt eine Umfrage des Vergleichsportals Comparis. Die neue Versichertenkarten hätten demnach bereits Ende Jahr ausgestellt werden sollen.
Ausgestellt werden die Karten im Kreditkartenformat von einer Tochtergesellschaft des Krankenkassenverbands Santésuisse. Der Verbandssprecher Manuel Ackermann bestätigt gegenüber dem «Tages-Anzeiger», dass die Verzögerung mit den ausserordentlich vielen Wechseln zu tun hat. Konkret seien dreimal mehr Bestellungen eingegangen als üblich.
Kundschaft bei KPT um 40 Prozent angestiegen
Bei der Helsana fehlen noch rund 20’000 Karten. Etwas weniger sind es bei der CSS, wo 14’500 Personen noch auf eine neue Karte warten. Ausgestellt werden sollten sie bis Ende Monat, heisst es bei beiden Krankenkassen. Besonders hoch ist die Anzahl Neukunden und Neukundinnen bei der KPT, welche vergleichsweise günstige Prämien hat. Um 40 Prozent sei der Kundenstamm gewachsen, berichtet der «Tages-Anzeiger».
Welche Auswirkungen eine fehlende Versichertenkarte hat
Vor allem auf Reisen könnte die fehlende Versichertenkarte zum Problem werden. Die Ärzte und Ärztinnen seien dort gewohnt, eine Versicherungskarte von ausländischen Patientinnen und Patienten zu erhalten. «Unter Umständen verlangen Spitäler eine Kreditkarte, um sicherzustellen, dass die Kosten gedeckt sind», sagt Felix Schneuwly, Krankenkassenexperte vom Vergleichsdienst Comparis, gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Für Auslandsaufenthalte jeglicher Art empfiehlt Manuel Ackermann von Santésuisse, eine Ersatzbescheinigung mitzuführen. Diese könne dann vorgewiesen werden, sollte man während des Auslandsaufenthalts einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen müssen.
Verreist du häufig ins Ausland?
Auch auf das Gesundheitssystem haben die fehlenden Krankenkassenkarten Auswirkungen. So hätten diese einen erhöhten administrativen Aufwand, da die Patientendaten manuell erfasst werden müssten, sagt Felix Schneuwly. Laut Santésuisse sollte es bei einer Behandlung auch reichen, wenn man die gültige Police vorweist.
Einzig die Kundinnen und Kunden, die bei der Concordia versichert sind, haben alle eine gültige Versichertenkarte. «Die Concordia ist von diesem Problem nicht betroffen. Alle unseren Neuversicherten haben ihre Versichertenkarte vor Jahresende erhalten», schreibt eine Sprecherin des Unternehmens.
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