FCL-Trainer Markus Babbel: «Viele laufen auf dem Zahnfleisch»

Aktualisiert

FCL-Trainer Markus Babbel«Viele laufen auf dem Zahnfleisch»

Hekuran Kryeziu ist nach seiner Sperre zurück, aber ob der 24-Jährige gegen Leader YB wieder ran darf, lässt FCL-Trainer Markus Babbel noch offen.

von
E. Tedesco
Luzern

Das sagt FCL-Trainer Markus Babbel vor dem letzten Spiel des Jahres gegen Leader YB. (Video: 20 Minuten)

Das rüde Einsteigen gegen Raoul Petretta war offensichtlich. Über den Grund für sein Frustfoul am Basler hat Hekuran Kryeziu aber nie gesprochen. Bis Freitag. «Das war eine unglückliche Aktion, die nicht passieren hätte dürfen», sagt der Defensivspieler.

Er habe sich ständig erklären müssen. Ob beim Restaurantbesuch, beim Umfeld oder fremden Menschen auf der Strasse, er sei überall auf die Krise beim FCL angesprochen worden. «Diese Aktion hat dann gezeigt, dass mich die negative Phase getroffen hat. Ich bin seit zehn Jahren beim FCL und aus der Region, darum ging mir die schlechte Phase nah und so kamen plötzlich Emotionen ins Spiel», so Kryeziu. «Aber das ich nicht so ein Mensch bin, zeigt meine Statistik: Das war meine erste Rote Karte für Luzern. Ich hoffe, dass mir sowas nicht mehr passiert.»

Kryeziu entschuldigte sich bei Petretta

Passiert ist «es» am 25. November. Der Luzerner säbelte beim 1:4 gegen den FCB Raoul Petretta brutal um und kassierte für das Frustfoul Rot. Er wurde von der Liga daraufhin für drei Spiele gesperrt.

«Das war eine klare Rote Karte und ich habe meine Sperre erhalten. Aber in erster Linie bin ich froh, dass meinem Gegenspieler nichts passiert ist», so der 24-Jährige. Er habe sich sofort auf dem Platz bei Petretta entschuldigt und wollte dies auch nach dem Spiel noch einmal tun, durfte sich aber aufgrund des Platzverweises nicht in den Katakomben aufhalten. «Ich habe mich dann – weil ich keine Telefonnummer von Raoul Petretta habe – noch einmal über Albian Ajeti bei ihm entschuldigt.

«Das hätte nicht passieren dürfen»

Das sagt Hekuran Kryeziu zum brutalen Foul gegen Basels Raoul Petretta und zum Spiel gegen YB. (Video: 20 Minuten)

Das sagt Hekuran Kryeziu zum brutalen Foul gegen Basels Raoul Petretta und zum Spiel gegen YB. (Video: 20 Minuten)

Kryeziu hat seine Strafe abgesessen und wäre am Sonntag gegen YB spielberechtigt. Aber die Leuchten haben aus den drei Partien ohne «Heki» sechs Punkte geholt. Und obwohl Marvin Schulz gesperrt fehlt, lässt sich Trainer Markus Babbel nicht in die Karten schauen. «Er ist eine Option, aber es gibt da auch andere Gedankenspiele», so der Deutsche.

Noch einmal alles raushauen

Deutlicher äussert sich Babbel zur Marschrichtung am Sonntag. Babbel: «Unser Ziel ist, dass wir noch einmal alles rausknallen was in uns steckt. Es war eine lange Saison. Viele laufen auf dem Zahnfleisch, aber so geht es nicht nur uns, sondern auch Bern. Wir müssen noch einmal die Arschbacken zusammen klemmen und als Mannschaft funktionieren. So wie wir es in den letzten beiden Partien überragend gezeigt haben.»

Babbel will die Mini-Serie von zwei Siegen in Folge (Sion, FCZ) fortsetzen. Zumal YB im Schlussspurt der Vorrunde «ein bisschen der Saft ausgegangen ist». Trotzdem ist der FCL-Trainer überzeugt, dass es keine Geschenke geben wird. «Sie wissen auch, dass sie die Tabellenführung verlieren können, wenn sie gegen uns verlieren», sagt Babbel.

Die Rolle des Spielverderbers kurz vor Weihnachten

Gewinnt YB nicht in Luzern, dann winkt dem FCB nach dieser 19. Runde, die aufgrund der WM im kommenden Jahr vorgezogen wurde, die Tabellenspitze. Dazu muss Rotblau bei GC siegen, und YB darf in der Swissporarena nicht mehr als einen Punkt holen. Bei Punktgleichheit hat der FCB wegen dem besseren Torverhältnis die Nase vorn.

Das weiss YB und das weiss Babbel. «Darum werden sie mit der maximalen Fokussierung rangehen und werden körperlich voll präsent sein. Wir müssen gut verteidigen und eine Topleistung abrufen – sie sind einfach gut», so der FCL-Trainer.

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