Virologen beschleunigen Impfstoff-Herstellung
Ein Team von Virologen aus den USA und Japan hat eine Methode für die Produktion eines Grippe-Impfstoffes perfektioniert.
Diese könnte auch im aktuellen Kampf gegen die Vogelgrippe von Nutzen sein.
Wie die Forscher um Yoshihiro Kawaoka von der Universität von Wisconsin in der jüngsten Ausgabe der «Annalen» der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften erläutern, werden dabei Nierenzellen von Affen eingesetzt. Kawaoka hatte eine Urform des Verfahrens schon 1999 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Neuerung läuft darauf hinaus, die Produktion des Anti-Viren- Mittels zu beschleunigen. Kawaoka nennt sein Verfahren eine «umgekehrte Genetik». Dabei werden die Grippe-Viren in die Nierenzellen eingebracht, wo sie sich mit rasender Geschwindigkeit vermehren, zugleich aber ihre Gefährlichkeit verlieren.
Die genetisch veränderten Viren werden dann in Eier gespritzt. Dort wird der Impfstoff herangezüchtet, der es dem menschlichen Immun-System ermöglicht, ein gefährliches Virus zu erkennen und ausser Kraft zu setzen.
Angesichts der weltweit grassierenden Vogelgrippe befürchten Seuchenforscher, dass das für Menschen besonders gefährliche H5N1 die Fähigkeit erlangen könnte, von Mensch zu Mensch übertragen zu werden. Die Produktion eines Grippe-Impfstoffes dauert nach bisherigem Forschungsstand rund sechs Monate.
(sda)