Vogelgrippe in Bukarest
In der rumänischen Hauptstadt Bukarest sind zwei Fälle von Vogelgrippe aufgetreten. Heute Sonntag wurde das auch für Menschen gefährliche Virus H5N1 in zwei Vierteln am Stadtrand bestätigt.
Das berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den zuständigen Bezirksbürgermeister. Das Virus trat bei Hühnern in zwei Privathaushalten auf. In beiden Vierteln müssen mehrere tausend Hausvögel, vor allem Hühner und Tauben, getötet werden.
Landesweit erhöhte sich die Zahl bestätigter H5N1-Fälle auf 27, in 24 weiteren Orten herrscht Verdacht auf Vogelgrippe.
In Bukarest gibt es Viertel am Stadtrand, in denen Bewohner von kleinen Einfamilienhäusern Hühner im Hof halten. Diese Stadtteile haben zum Teil keine Kanalisation und keinen Anschluss für fliessendes Wasser. Insgesamt wird die Zahl der Hühner in der Hauptstadt auf 50 000 geschätzt.
Die Seuche war zehn Tage zuvor in zwei grossen Geflügelbetrieben in Siebenbürgen im Ort Codlea nahe der Kreisstadt Brasov ausgebrochen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums hatte sich die Vogelgrippe vor allem deshalb ausgebreitet, weil lebendes Geflügel aus Codlea unkontrolliert verkauft wurde.
Die meisten H5N1-Herde liegen im Kreis Brasov. Weitere Verdachtsfälle gibt es in Orten in der Karpatenknie-Region Vrancea, in den Südkarpaten bei Sibiu, Valcea und Buzau sowie in der östlichen Region Bacau.
Seit Ausbruch der Vogelgrippe im Oktober 2005 hat Rumänien nunmehr insgesamt 80 Infektionsherde gemeldet. Davon galten bis zum 21. April 53 als beseitigt, nachdem dort alles Geflügel getötet worden war.
(sda)