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Vogelgrippe: Vierter Fall von Mensch zu Mensch

Die Weltgesundheitsorganisation vermutet eine Ansteckung durch die Vogelgrippe von Mensch zu Mensch in China. Es wäre der vierte Fall dieser Art. Zusatz-Untersuchungen seien im Gang.

Die Krankheit wurde nach Angaben der WHO beim Vater eines 24- jährigen Mannes festgestellt, der am Sonntag in der chinesischen Provinz Jiangsu an Vogelgrippe gestorben war. Dies teilte die WHO am Freitag in Genf mit.

Das Gesundheitsministerium in Peking bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass beim Vater des verstorbenen Mannes das Vogelgrippe-Virus H5N1 nachgewiesen wurde.

Die WHO sieht bei dem Fall drei Möglichkeiten der Ansteckung: Entweder wurden Vater und Sohn durch dasselbe Tier infiziert oder durch zwei verschiedene Tiere oder sie steckten sich gegenseitig an.

In Genf sagte WHO-Sprecherin Christine McNab gegenüber der Nachrichtenagentur SDA, dass der Verstorbene offenbar keinen Kontakt zu infiziertem Geflügel hatte. Die chinesischen Behörden bekannt, dass es in der Provinz derzeit keine Fälle von Vogelgrippe bei Tieren gebe.

«Schwaches Virus»

McNab sagte, dass - falls sich der Verdacht einer Mensch-zu- Mensch-Übertragung bestätige - das Virus «sehr schwach» sei. WHO- Experten hätten 69 Menschen befragt, die Kontakt zu den beiden Erkrankten hatten. Keiner der 69 habe sich angesteckt.

«Wäre das Virus hochansteckend, wären diese Kontakte infiziert worden», sagte sie. Die WHO werde den Fall weiter beobachten, die Lage sei jedoch «nicht gravierend».

Die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch ist laut McNab äusserst selten. Bislang wurden drei Fälle bekannt: in Vietnam, in Kambodscha und in Indonesien.

(sda)

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