InitiativeVolk soll in Zürich über den Lehrplan 21 abstimmen
Vertreter der SVP, EVP und EDU sowie Lehrer und Eltern wollen eine kantonale Initiative gegen den Lehrplan 21 lancieren. Das Volk habe das Recht, darüber zu entscheiden.
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- wed

Schüler in der ganzen Deutschschweiz sollen künftig einheitliche Ziele haben. Dagegen formiert sich nun Widerstand.
Alle Kinder in der Deutschschweiz sollen einheitliche Lernziele haben. Das ist das Ziel des Lehrplans 21. In den nächsten Tagen werden die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren die überarbeitete Version verabschieden und zur Umsetzung freigeben. In Zürich formiert sich nun aber der Widerstand gegen diesen Lehrplan. Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, lanciert die SVP-Kantonsrätin Anita Borer mit Verbündeten eine kantonale Volksinitiative gegen das Werk. Die Verbündeten bestehen aus Politikern der SVP, EVP und EDU sowie Lehrern und Eltern.
Der EVP-Kantonsrat und Lehrer Hanspeter Amstutz ist ebenfalls Teil des Komitees: «Das Stimmvolk hat das Recht, über eine so wichtige Veränderung in der Volksschule zu entscheiden.» Er sei nicht dagegen, dass die Kantone ihre Bildungssysteme einander angleichen. «Dafür hätte man einfach die besten kantonalen Lehrpläne nehmen und zusammenfassen sollen», so Amstutz. Mit dem aktuellen Lehrplan befürchtet er, dass die Lerninhalte, das Wissen, auf der Strecke bleiben.
«Lehrverbände stehen hinter dem Lehrplan 21»
Doch nicht nur in Zürich stösst der Lehrplan auf Kritik. Auch in anderen Kantonen formierten sich in den letzten Monaten Allianzen aus Kreisen der SVP, EVP, EDU und Grünen sowie Lehrkräfte und Eltern. Für die Präsidentin des Zürcher Lehrerverbands, Lilo Lätzsch, zeigt die wachsende Opposition vor allem eines: «Damit der Lehrplan 21 breit akzeptiert wird, braucht es eine gute Umsetzung.» Es sei genügend Geld für Lehrmittel und Weiterbildungen der Lehrkräfte nötig. Zudem sei eine Volksinitiative gegen den Lehrplan 21 nicht hilfreich. «Die Lehrerverbände stehen bis auf punktuelle Kritik hinter dem Lehrplan 21», so Lätzsch.
Eine Umfrage des Lehrverbands zeigte, dass von rund 279 Lehrern 26 Prozent den Lehrplan ablehnen. Die Mehrheit (54 Prozent) will dem Lehrplan noch eine Chance geben und nun zuerst die überarbeitete Fassung abwarten.