ElektrosmogVom WLAN in den Wahn getrieben
Steve Miller will kaum mehr vor die Tür, denn der kabellose Internet-Zugang seiner Mitmenschen macht ihn schlicht krank: Der berühmte DJ leidet unter einer Elektrosmog-Unverträglichkeit.
- von
- rre
Manche mögen ihn für verrückt halten - doch Steve Miller bildet sich nichts ein. Sendestationen sogenannter WLAN-Antennen spielen dem DJ übel mit. Gerät er in die Nähe eines Hot-Spots, leidet er unter Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Das kabellose Surfen macht den auf Elektrosmog allergischen Briten das Leben zur Hölle. «Ich fühle mich wie ein Ausserirdischer auf meinem eigenen Planeten. Es gibt kaum noch einen Ort, an dem es kein WLAN gibt», erzählt der Geplagte in einem Interview mit «thesun.co.uk».
Ohne gute Organisation läuft in Millers Leben überhaupt nichts mehr: «Wenn ich Lust auf ein Bier in Gesellschaft habe, muss ich fast fünf Kilometer in einen Pub reisen, der kein WLAN hat», erklärt er. In der Stadt mal eben Lebensmittel oder Kleider einkaufen? Daran ist längst nicht mehr zu denken. Um dem Elektrosmog zu entgehen, bewohnt er ein abgelegenes Haus in der Nähe der Ortschaft Falmouth, Cornwall.
Bevor sein Leid begann, war Steve Miller einer der Residenz-DJs im berühmten Pacha-Club auf Ibiza. Doch von seinen einstigen DJ-Erfolgen kann er seit der rasanten Verbreitung von WLAN-Netzen an Flughäfen und Hotels nur noch träumen. Viele hochdotierte Aufträge nimmt der DJ und Produzent aus diesem Grund nicht mehr an.
Ihm bleibt die Arbeit an seinem Musikprojekt Afterlife: Seine eingängigen Chill-Out-Tracks schafften es bereits auf mehrere «Cafe del mar»-Sampler.
Damit der auf elektromagnetische Signale hypersensitiv reagierende Miller frühzeitig vor Hot-Spots in der Nähe gewarnt ist, trägt er stets einen Detektor bei sich. Selbst Medikamente können ihm nicht helfen - wirksame Präparate gegen Millers Leiden müssen erst noch erfunden werden.