Fussball-FieberVor EM sind Fernseher mit neuster Technik gefragt
Die EM heizt die Verkäufe von grossen, hochauflösenden Geräten an. Und: Je besser die Mannschaft, desto mehr Fernseher werden verkauft.
- von
- I. Strassheim
Die grosse Lust auf einen neuen Fernseher kommt diesmal bei vielen erst kurz vor dem EM-Anpfiff auf. «Wir sehen eine Verschiebung der Käufe immer näher zum eigentlichen Event hin», sagt Interdiscount-Sprecherin Nadine Käser zu 20 Minuten. Vor allem seit letzter Woche gebe es einen starken Anstieg der Verkäufe in bei TV-Geräten.
Bei Interdiscount wie auch beim Onlinehändler Digitec und bei Melectronics sind vor allem grosse Fernseher ab 55 Zoll Bildschirmdiagonale und mit UHD-Qualität begehrt. «Der Anstieg der Verkaufszahlen ist sehr stark. Die Kurve zeigt deutlich nach oben», sagt Digitec-Sprecher Lino Bugmann. Und: Wer bestellt, handelt offenbar langfristiger: «Wir verzeichnen seit Anfang Mai einen Anstieg der Verkaufszahlen», sagt Digitec-Sprecher Lino Bugmann.
Neue Bildqualität für die EM
Das Eröffnungsspiel der EM sowie auch die Spiele ab dem Viertelfinale werden erstmals in der Qualität von Ultra-High-Definition in der Schweiz ausgestrahlt, denn SRF nutzt das Sportereignis für einen Testlauf. Die neue UHD oder auch 4K genannte Technik hat viermal mehr Pixel als Full-HD-Inhalte. Dafür braucht es jedoch ein entsprechendes Fernsehgerät sowie ein spezielles Netflix- oder UPC-Abo oder eine Swisscom-TV-Box.
Ausnahme ist hier die Firma Quickline. In ihrem Gebiet, das rund 500'000 Haushalte in der Schweiz abdeckt, bietet die Firma eine Lösung an, die keine zusätzliche Box benötigt. Sie liefert das UHD-Signal direkt aus der Kabeldose. Es braucht dann lediglich ein entsprechendes UHD-Fernsehgerät.
«Wir sind sehr zufrieden mit der bisherigen Nachfrage», sagt Swisscom-Sprecherin Annina Merk. Genaue Verkaufszahlen gibt das Unternehmen jedoch nicht bekannt.
Je besser ein Team, desto mehr Geräte werden verkauft
Fest steht, dass je weiter die Nationalmannschaft im Turnier kommt, die TV-Umsätze umso mehr steigen. Schafft es ein Team über die Vorrunde hinaus, kann der Handel mit einem zweiten Verkaufsschub rechnen, wie die Konsumentenforscher von GFK erläutern. Das zeigte sich etwa in Deutschland bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine, als es die Mannschaft von Jogi Löw ins Halbfinale schaffte: Prompt stiegen die Fernsehverkäufe laut GFK in der Finalwoche von rund 138'000 auf noch einmal etwa 157'000 Stück.
Allerdings beschere dieser Fussballeffekt dem Handel normalerweise keine echte Sonderkonjunktur. Vielmehr verschiebe sich die Saisonalität vom zweiten auf das erste Halbjahr, heisst es bei GFK weiter.
Wer das Turnier nicht zu Hause vor dem eigenen TV-Gerät verfolgen will, für den hat Interdiscount ein umfassendes Public-Viewing-Verzeichnis zusammengestellt. Bislang sind unter Publicviewing.interdiscount.ch 120 verschiedene Schweizer Locations wie Sportbars oder Badis aufgeführt.