Tollkühner Plan: Vorarlberg soll 27. Kanton der Schweiz werden

Aktualisiert

Tollkühner PlanVorarlberg soll 27. Kanton der Schweiz werden

Ein Vorstoss im Kantonsrat St. Gallen fordert die Prüfung eines Wechsels des Bundeslandes Vorarlberg zur Schweiz. Entweder als Kanton Nummer 27 oder gar integriert in den Kanton SG.

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Blick auf Höchst (A) im Vorarlberg von St. Margrethen SG aus. Im Vordergrund die Autobahn A1.

Blick auf Höchst (A) im Vorarlberg von St. Margrethen SG aus. Im Vordergrund die Autobahn A1.

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Die St. Galler Regierung soll Stellung nehmen, wie sie zum Plan eines Zusammenschlusses mit Vorarlberg steht.

Die St. Galler Regierung soll Stellung nehmen, wie sie zum Plan eines Zusammenschlusses mit Vorarlberg steht.

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Der Vorstoss kommt von Kantonsrat Martin Sailer (SP).

Der Vorstoss kommt von Kantonsrat Martin Sailer (SP).

zVg

In einem neuen Vorstoss aus dem Kantonsrat wird auf zwei Umfragen in Vorarlberg verwiesen: Dabei sprach sich eine Mehrheit für den Anschluss an die Schweiz aus. Nun soll die St. Galler Regierung erklären, was sie davon hält und was die nächsten Schritte wären.

«Wir haben die selbe Sprache und eine sehr ähnliche Kultur», schreibt SP-Kantonsrat Martin Sailer in seinem Vorstoss, den er diese Woche in der Septembersession eingereicht hat. Der Rhein trenne zwar, «könnte aber auch zu einem verbindenden Element werden».

Möglicherweise «eine Spinnerei»

Thema seines Vorstosses ist der Wechsel des Bundeslandes Vorarlberg von Österreich zur Schweiz. Daraus würde der 27. Kanton entstehen, denkbar wäre aber auch eine Fusion mit dem Kanton St. Gallen. Das sei eine Vision, schreibt Sailer dazu, möglicherweise auch «eine Spinnerei», aber «unbedingt verfolgenswert».

Ganz aus der Luft gegriffen ist die Idee nicht. Der Kantonsrat verweist auf eine nicht repräsentative Umfrage von «Vol.at» (Nachrichtenportal Vorarlberg Online) vom Mai 2019. Das Ergebnis: 65 Prozent der über 4000 Befragten hätten sich für einen Zusammenschluss mit der Schweiz ausgesprochen. Nicht genug: Eine weitere Umfrage von Antenne Vorarlberg habe zur gleichen Frage eine Zustimmung von 51 Prozent gezeigt.

Vor hundert Jahren abgestimmt

Über die Frage sei schon einmal abgestimmt worden, erinnert Sailer im Vorstoss. 1919 hatten 81 Prozent der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger für die Aufnahme von Anschlussverhandlungen mit der Schweiz votiert. 100 Jahre, nachdem damals der Bundesrat dafür kein Gehör hatte, könnte dies anders aussehen, so Sailer.

Er will wissen, wie die St. Galler Regierung zu diesem «zugegebenermassen tollkühnen Plan» eines Zusammenschlusses stehe. Sailer fragt auch, wie vorgegangen werden könnte, um bei dieser Frage den Puls der St. Galler und Vorarlberger Bevölkerung zu spüren. (sda)

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