Bürgerkrieg in Syrien: Vorläufige Einigung auf Waffenstillstand

Aktualisiert

Bürgerkrieg in SyrienVorläufige Einigung auf Waffenstillstand

Im Ringen um eine Feuerpause in Syrien gibt es nach US-Angaben eine Grundsatzeinigung mit Russland. Das teilte US-Aussenminister John Kerry mit.

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Bürgerkrieg in Syrien: Zwei Kinder in Aleppo. (11. Februar 2016)

Bürgerkrieg in Syrien: Zwei Kinder in Aleppo. (11. Februar 2016)

Keystone

Neue Hoffnung auf Waffenstillstand in Syrien: US-Aussenminister John Kerry meldet eine «vorläufige grundsätzliche Einigung». Das sagte Kerry am Sonntag. In einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow sei «eine vorläufige Einigung über die Bedingungen für eine Einstellung der Kampfhandlungen» erzielt worden, sagte US-Aussenminister John Kerry am Sonntag in der jordanischen Hauptstadt Amman. Die Feuerpause könne «in den kommenden Tagen beginnen».

Durch seine Vereinbarung mit Lawrow sei die internationale Gemeinschaft der angestrebten Feuerpause «näher» gekommen, so Kerry. Als nächstes sollten nun «so schnell wie möglich» auch US-Präsident Barack Obama und sein russischer Kollege Wladimir Putin telefonieren, um über die «Umsetzung des Waffenstillstands» zu sprechen.

Russland bestätigte die Gespräche: Nach einem ersten Telefonat am Samstagabend hätten Lawrow und Kerry ihre Gespräche über die geplante Waffenruhe in Syrien fortgesetzt, teilte das Aussenministerium in Moskau am Sonntag mit.

Treffen in Genf

Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete unter Berufung auf Diplomatenkreise, ein erwartetes Expertentreffen in der Schweiz zur Umsetzung der Feuerpause werde voraussichtlich erst in den kommenden Tagen stattfinden. Ursprünglich hätte ein solches Treffen am Samstag in Genf beginnen sollen.

Am 12. Februar hatten sich 18 Staaten in München auf eine Waffenruhe geeinigt, die eigentlich vergangenen Freitag beginnen sollte. Seitdem verschärfte aber unter anderem die Türkei ihr Vorgehen gegen die Kurden, die im Norden Syriens zuletzt andere Rebellen aus mehreren Ortschaften verdrängt hatten.

Türkei beschiesst Stellungen in Syrien

Russland fliegt zur Unterstützung der syrischen Armee Luftangriffe. Die Türkei beschiesst Stellungen syrischer Kurden, und die von den USA-geführte Koalition fliegt Angriffe auf die Terrormiliz Islamischer Staat. Am Samstag hatte die syrische Opposition ihre Bereitschaft für eine Feuerpause anklingen lassen.

Kerry war am Samstagabend in Jordanien eingetroffen, wo er am Sonntag mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und mit dem jordanischen König Abdullah sprechen wollte. Zuvor hatte Kerry eingeräumt, dass «noch viel Arbeit» zu leisten sei, um zu einem Waffenstillstand in Syrien zu kommen. Russland hatte der syrischen Armee zuvor weitere militärische Unterstützung zugesichert. (pat/sda/afp)

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