Vorletztes Mitglied der Viererbande tot

Aktualisiert

Vorletztes Mitglied der Viererbande tot

Der chinesische KP-Hardliner Zhang Chunqiao, Mitglied der berüchtigten Viererbande während der Kulturrevolution, ist im Alter von 88 Jahren an Krebs gestorben.

Damit ist jetzt nur noch ein Mitglied der Viererbande am Leben, die von 1966 bis 1976 tausende vermeintliche Abweichler in Schauprozessen verfolgte.

Zhang starb bereits am 21. April, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete, ohne einen Grund für die Verzögerung der Nachricht anzugeben. Der 1917 geborene KP-Funktionär war 1966 Parteisekretär von Schanghai. Damals startete Mao Tse-tung die Kulturrevolution mit dem Ziel, China von «Resten der Bourgeoisie» zu säubern. Rote Garden, Studenten und Arbeiter zerrten Regierungsbeamte vor Versammlungen und warfen ihnen vor, von kapitalistischen Ideen korrumpiert zu sein. Zhang errichtete ein Revolutionskomitee in Schanghai, das die wirtschaftliche Metropole in eine Hochburg der maoistischen Revolution umwandeln wollte. Mit der Berufung zum stellvertretenden Ministerpräsidenten gelangte Zhang 1975 auf den Höhepunkt seiner Macht.

Das Ende der Kulturrevolution kam 1976, drei Jahre später leitete Deng Xiaoping die bis heute andauernde Reformphase ein. Zhang und Maos Witwe Jiang Qing wurden erst zum Tode, dann zu lebenslanger Haft verurteilt. Jiang starb 1991 im Gefängnis - sie soll Selbstmord begangen haben. Zhang wurde 1998 aus Gesundheitsgründen begnadigt und freigelassen. Ein drittes Mitglied der Viererbande, Wang Hongwen, starb 1992. Damit ist nur noch Yao Wenyuan am Leben, der 1996 freigelassen wurde. (dapd)

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