ZugVorwurf Geldwäscherei – spanische Justiz sucht Ex-SVP-Fraktionschef
In Spanien sucht die Justiz nach zwei Schweizer Anwälten. Einer davon ist der ehemalige Fraktionschef der Zuger SVP.
- von
- Gianni Walther
Darum gehts
In Spanien ermittelt die Justiz in einem Fall von mutmasslichem Steuerbetrug: Es geht um 42 Millionen Franken.
Mehr als zwei Dutzend Personen werden beschuldigt.
Unter den Beschuldigten sind auch drei Schweizer: Unter ihnen ist der ehemalige Fraktionschef der Zuger SVP Manuel Brandenberg.
Der ehemalige Zuger SVP-Fraktionschef Manuel Brandenberg wird in Spanien wegen Geldwäscherei gesucht. Grund dafür ist ein Fall von mutmasslichem Steuerbetrug, berichtet der «Tages-Anzeiger» (Bezahlartikel). Dabei geht es um eine kriminelle Bande, die mit Treibstoffgeschäften einen Steuerbetrug gemacht haben soll. Es geht insgesamt um 42 Millionen Franken.
Justiz wirft Zuger Geldwäscherei vor
Die spanische Justiz hat den Anwalt und Notar Brandenberg gemäss der Zeitung «El Confidential» international zur Verhaftung ausgeschrieben. Ebenfalls gesucht werden ein ehemaliger Kunde Brandenbergs sowie ein zweiter Anwalt aus der Schweiz.
Die Ermittler beschuldigen mehr als zwei Dutzend Personen, die am Steuerbetrug beteiligt gewesen sein sollen. Die beiden Anwälte aus der Schweiz sollen mehrere Firmen betreut haben, über deren Konten Geld aus dem mutmasslichen Steuerbetrug geflossen sein soll – so etwa auch über Konten des ehemaligen Kunden Brandenbergs. Rund 1,5 Millionen Franken sollen 2012 auch auf das Konto eines Nahestehenden Brandenbergs übertragen worden sein. Den Grund für die Zahlungen nannte der ehemalige Politiker auf Nachfrage des Blattes nicht. Die Ermittler werfen den beiden Anwälten nun Geldwäscherei und eine Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor und fordern mehrjährige Gefängnisstrafen. Für die Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.
Betrug in Italien
Bereits 2012 war ein Kunde Brandenbergs aus Italien ins Visier der Justiz geraten, der einen Millionenbetrug arrangiert hatte. Der Mann hatte Geld von Anlegern über eine Firma in Zug verschwinden lassen, in der Brandenberg als Verwaltungsrat tätig war. Der Italiener wurde wegen des 90-Millionen-Betrugs zu rund acht Jahren Gefängnis verurteilt. Brandenberg distanzierte sich von diesen Machenschaften und wurde rechtlich nicht belangt.
Brandenberg war im Zuger Kantonsrat während von 2012 bis 2020 als Fraktionschef tätig. Nach zwölf Jahren im Kantonsrat zog sich der Zuger 2022 zurück. Ob dieser Entscheid mit dem Verfahren in Spanien in Verbindung steht, beantwortete er gemäss «Tages-Anzeiger» nicht.
Keine News mehr verpassen
Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.