Voyah Free: Der Überraschungsknaller aus China im Test

Ein neues Gesicht auf unseren Strassen: Mit dem 4,9 Meter langen SUV Free betritt der chinesische Hersteller Voyah Schweizer Boden. 

Ein neues Gesicht auf unseren Strassen: Mit dem 4,9 Meter langen SUV Free betritt der chinesische Hersteller Voyah Schweizer Boden. 

Voyah
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Voyah FreeSo fährt sich der Überraschungsknaller aus China

Mit Voyah macht sich ein hierzulande noch völlig unbekannter Hersteller bei uns breit. Das erste Modell namens Free ist erstaunlich gut.

Dave Schneider
von

Voyah? Nie gehört! So reagieren die meisten, wenn sie auf diesen Namen angesprochen werden. Einige chinesische Autohersteller sind hierzulande ja inzwischen bekannt, zumindest bei Fachleuten und Autointeressierten, doch Voyah ist noch gänzlich unbekannt. Doch das soll sich nun ändern: Die Automarke des chinesischen Herstellers Dongfeng drängt nun mit spannenden Produkten nach Europa – und das mit einem Importeur, der seinen Sitz in Rotkreuz ZG hat.

Als erstes Modell der Chinesen rollt der SUV mit dem einprägsamen Namen Free über unsere Strassen. Die Eckdaten klingen vielversprechend: 4,9 Meter lang, elektrischer Allradantrieb mit 360 kW/489 PS Systemleistung, Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,4 Sekunden, dazu ein riesiger Akku mit 106,7 kWh Kapazität, der eine WLTP-Reichweite von 500 Kilometer ermöglicht – da müssen sich einige etablierte Hersteller strecken, um da mithalten zu können. Vor allem, wenn man den Preis bedenkt: Voyah bietet den Free in Vollausstattung ab 69’900 Franken an. Da muss es doch einen Haken geben.

Nichts knackt oder knirscht

Um das herauszufinden, schnappen wir uns eines der ersten europäischen Exemplare und machen eine erste Probefahrt. Schon von aussen beginnt das Staunen: Wow, der sieht echt gut aus. Auch im Innenraum sind wir erst mal baff: Drei riesige Bildschirme ziehen sich quer durchs Cockpit, darüber erstreckt sich ein riesiges Panorama-Glasdach, das sich auf Knopfdruck abdunkelt, die Platzverhältnisse sind auf allen Sitzen sehr gut und vor allem: Alles ist mit einem edel wirkenden, veganen Leder bezogen und mit akkuraten Ziernähten hochwertig verarbeitet. Nichts wackelt, knackt oder knirscht – da ist man sich heute sogar von deutschen Herstellern Schlechteres gewohnt.

Hinter dem Lenkrad findet man sich schnell zurecht und schon auf den ersten Kilometern wird klar: Inzwischen können auch die Chinesen gute Autos bauen. Kein Schaukeln, kein gefühlloses Herumkurbeln am Volant, wie man es von früheren Modellen her kennt – Lenkung, Bremse, Fahrwerk, das alles passt. Luftfederung ist serienmässig, genauso wie sechs Fahrmodi, klimatisierte Vordersitze mit Massagefunktion oder eine Klimaanlage mit Luftfiltersystem, Ionisator und Duftdiffusor. Natürlich ist auch eine ganze Armada an modernen Fahrassistenzsystemen an Bord. Wie gut die alle funktionieren, muss dann mal ein ausführlicher Test zeigen.

Der Voyah Free fährt sich komfortabel und ausgewogen und kann sogar in Kurven mit den Europäern mithalten.

Der Voyah Free fährt sich komfortabel und ausgewogen und kann sogar in Kurven mit den Europäern mithalten.

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Drei riesige Bildschirme ziehen sich quer durch den Innenraum. Dazu gibt es hochwertig verarbeitetes Vegan-Leder und schicke Details.

Drei riesige Bildschirme ziehen sich quer durch den Innenraum. Dazu gibt es hochwertig verarbeitetes Vegan-Leder und schicke Details.

Voyah
Das grosse Panorama-Glasdach lässt sich auf Knopfdruck verdunkeln. Auch Luftfederung, Allradantrieb und viele Assistenten sind serienmässig.

Das grosse Panorama-Glasdach lässt sich auf Knopfdruck verdunkeln. Auch Luftfederung, Allradantrieb und viele Assistenten sind serienmässig.

Voyah

Tatsächlich ist der Voyah Free eine echte Überraschung – und er steht symbolisch dafür, was in den nächsten Jahren auf uns zukommen wird: moderne und sehr preiswerte Fahrzeuge aus China, die inzwischen auch qualitativ mithalten können. Abzüge gibt es beim Infotainmentsystem, da die Software noch nicht ganz auf die europäischen Märkte angepasst ist, doch hier verspricht Daniel Kirchert, Chef des Importeurs Noyo, rasche Besserung via Update over-the-air. Und da in China die Ladeleistung auf maximal 100 kW beschränkt ist, reiht sich der Free an der Schnellladesäule noch im hinteren Mittelfeld ein. Auch hier will man bald nachbessern.

Mutterkonzern Dongfeng gibt übrigens fünf Jahre (oder 100’000 Kilometer) Garantie auf das Fahrzeug inklusive Gratis-Service sowie acht Jahre oder 160’000 Kilometer auf die Batterie – das könnte bei allfälligen Vorbehalten gegenüber einem chinesischen Hersteller beruhigen. Bestellt werden kann der Voyah Free ab sofort, die ersten Fahrzeuge sind bereits auf den Schweizer Strassen unterwegs.   

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